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  • Grober_Unfug

mehr als 1000 Beiträge seit 03.12.2003

Re: Über den Begriff "Apartheidregime"

Denke mal selbst darüber nach.
Kleiner Tipp nach 1945 kamen Millionen Ostpreussen und Schlesier nach Westdeutschland - waren die "populär"?

Vermutlich gab es mit denen keine Probleme, die zu einer vergleichbaren Unpopularität geführt haben. Falls doch, kannst Du gerne die passenden Informationen nachreichen. Und dass in einem Land nach einem Krieg in einem bestimmten Umfang zu Verteilungskämpfen und Konkurrenz kommt, ist für mich kein Argument.

Die wollte damals keiner haben - mittellose Flüchtlinge in einem durch Krieg geschädigten, hungrigen Land - sind niemals "populär". Sie bedeuten erst einmal "weniger zu essen".
Auf der anderen Seite hat man sie als Ausgleich für die Verluste an (westldeutschen) Menschen akzeptiert, denn es war klar, dass man bald deren Arbeitskraft brauchen würde.
Bei den Palestinänsern kommt noch ein Effekt hinzu. Obwohl viele von Ihnen Verwandte in den Nachbarstaaten haben - haben diese - nach Ihrer Vertreibung - darauf bestanden die Vertriebenen zu "gettoisieren". Diese Form der Ausgrenzung - die zu staatlich organisierten - und kontrollierten Flüchtlingsgettos geführt hat - hatte zwei Gründe.
Der Erste war, dass man die Vertriebenen "en bloq" als Druckmittel gegen den fanatischen Gottesstaat - aus dem sie vertrieben wurden als Druckmittel behalten wollte.
Der Zweite war, dass man mit der Masse an Zuwanderern die "geordneten" politischen Verhältnisse "gefährdet" sah - und sich so mehr Kontrolle und Sicherheit erhoffte.
Beide Gründe sind heute in der Politik der Nachbarstaaten noch wichtig.

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