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Avatar von bismi
  • bismi

mehr als 1000 Beiträge seit 02.01.2010

Re: Diese Welt ist eine der Konkurrenz.

Ich glaube, wir müssen zunächst festlegen, was genau Kooperation und was Konkurrenz ist.

Konkurrenz heißt man konkurriert mit anderen um die knappen Ressourcen (Ökonomielexikon -> Knappheit). Für den Wettbewerb sollte es schon einige wenige Regeln geben, z.B. dass wir ihn friedlich durchführen. Da auch Arbeitskräfte (=Kooperationspartner) eine knappe Ressourcen sind, gibt es in einer freien Wirtschaft auch einen Wettbewerb um diese. Das führt dazu, dass die Arbeitskräfte mit der Zeit besser bezahlt werden. Die freie Wirtschaft ist eine Mischung aus Kooperation und Konkurrenz. Beides findet gleichzeitig auf unterschiedlichen Ebenen statt zum Vorteil aller.

Gier ist jedenfalls keine Ursache wirtschaftlicher Probleme. Gier ist ein Propagandawort der politischen Klasse, die sich als Gott fühlt und derart in die Wirtschaft eingreift.

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"Gier" ist gut. "Gier" ist wichtig.

Wer Gier für wirtschaftliche Probleme und Preisanstiege verantwortlich macht, macht auch die Schwerkraft für Flugzeugabstürze verantwortlich.

Wer von uns hat nicht schon mal etwas verkauft, z.B. auf ebay? Und an wen haben wir verkauft, etwa an den bedauernswerten, armen Geringstbieter oder an den Meistbieter?

Wir sind alle „gierig“, ja in einer arbeitsteiligen Wirtschaft (mit oder ohne Tauschmittel Geld) müssen wir es sein.

Anbieter müssen bestrebt sein, den höchstmöglichen Preis, also den Marktpreis zu verlangen, der es ihnen noch ermöglicht, die gewünschte Anzahl von Gütern abzusetzen. Andererseits passiert folgendes:

Es entsteht Mangel. Käufer mit genug Geld stehen vor leeren Ladenregalen.

Das Kriterium für den Erwerb begehrter Güter sind nicht mehr Arbeitsleistung und ihre Entlohnung sondern Bedürftigkeit, gute Beziehungen, die ersten Plätze in der Warteschlange o.a. Die Motivation, Leistung zu bringen, geht somit verloren.

Preise und Profite/Verluste sind verzerrt und haben immer weniger eine Informations- und Signalwirkung für die Wirtschaft, welche Güter besonders nachgefragt sind, also mehr produziert werden müssen und welche Güter Ladenhüter sind, also weniger produziert werden müssen.

Preissteigerungen werden nicht durch "Gier" verursacht.

Einen allseitigen Preisanstieg gibt es, wenn das Verhältnis der umlaufenden Geldmenge zu Gütern größer wird.

→ Die Gütermenge kann sinken durch Zerstörung oder Brachliegen von Produktionskapazitäten oder durch Probleme bei der Versorgung, Lieferkettenprobleme (suppy shocks), alles verursacht durch z.B. Naturkatastrophen, Kriege, Embargos, …

→ Die unsinnige, unnötige Erhöhung der Geldmenge (= ursprüngliche Definition des Begriffes 'Inflation') geschieht durch die Zentralbanken. Eine Geldmengenerhöhung fördert die Wirtschaft nicht abgesehen von einem Strohfeuer, das irgendwann nach hinten losgeht. Die Keynesianische Theorie ist Unsinn.

Die erhöhte umlaufende Geldmenge findet mit der Zeit ihren Weg in die gesamte Wirtschaft, so wie eine Kuchenmasse sich in der Backform verteilt. Damit werden nacheinander auch alle Zulieferpreise höher, auf die die Anbieter wiederum mit eigenen Preiserhöhungen reagieren müssen. Geldmengenerhöhung führt zu Reichtumsumverteilung (Cantillon-Effekt).

Für Preisanstieg nur bei bestimmten Gütern ist die Umverteilung des großen Kuchens verantwortlich.

→ Bestimmte Anbieter wollen und können für ihre Güter einen größeres Stück vom Kuchen verlangen, z.B. Rohstofflieferanten. Oder Herrscher lenken Güter um (zu „Flüchtlingen“, Militär). Dadurch entsteht bei diesen Gütern Teuerung, keine Inflation. Als Folge bleibt für Andere ein geringeres Stück vom Kuchen übrig. Die von diesen Anderen angebotenen Güter werden billiger, weniger oder verschwinden ganz, weil man sie sich nicht mehr leisten kann.

Beides, allseitiger Preisanstieg und Umverteilung des Kuchens, können auch zeitgleich und unabhängig voneinander geschehen.

"Gier" ist jedenfalls nicht für Preissteigerungen verantwortlich. Politiker nehmen die Arbeitsergebnisse ihrer Untertanen für ihre Träume und die gelddruckenden Zentralbanken helfen ihren dabei.

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