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  • T. Steffen

917 Beiträge seit 10.07.2002

Erinnert mich an die DDR-Kommunalwahlen 1989

Keiner hatte Bock hinzugehen, genötigt wurden viele über ihr
berufliches und soziales Umfeld (Brigade, Hausgemeinschaft). Wer
konnte, hat sich auf seine Datsche verpisst, damit ihn die Urne nicht
noch in die Wohnung gebracht wurde. Wählen bedeutet eine Wahl von
politischen Optionen zu haben. Die aktuell zur Auswahl stehenden
Optionen sind für viele - einschließlich meiner Person - offenkundig
nicht relevant. Wenn ich in ein Geschäft das passende nicht finde,
gehe ich auch ohne etwas zu kaufen hinaus. Ich suche mir auch nicht
die am wenigsten hässliche Frau aus, sondern verzichte lieber. Und
wenn im Fernsehen nichts Vernünftiges läuft, lasse ich ihn aus. Wenn
im Wartezimmer meines Arztes nur die BLÖD herumliegt, verzichte ich
auf Lektüre. Und wenn ich keine Partei für wählbar halte, gehe ich
nicht wählen. Bei einem politischen System, was sichtbar und
zunehmend an Legitimation verliert, müssen wir nicht so tun, als ob
wir es gutheißen.  

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