> Das Problem ist weiterhin, dass die Leute das gefühl haben, dass es
> nichts bringt, weil alle eh das gleiche vollziehen.
> Gib den Leuten Mitbestimmungsrechte, sie werden sie nutzen.
> Und nein, diese "Pseudomitbestimmung", die gerade eher an die DDR als
> an die alte BRD erinnert, ist damit nicht gemeint.
> Mir ist es doch egal WER die neoliberale Scheiße durchführt, die uns
> die letzten 15 Jahre plagt. Ich möchte eine ALTERNATIVE dazu haben.
> Wie die meisten anderen auch. Die gibts auch zum Glück.
> Nur ist den Deutschen, die genau das vertritt was sie gerne wollen,
> unheimlich, und als "kommunistisch" verschrien. Das ist der Deutsche.
Ich will auch mehr Mitbestimmungsrechte, aber die fallen nicht vom
Himmel, die muss man sich erkämpfen. Politische Alternativen zu
schaffen und zu unterstützen (zum Beispiel indem man sie wählt) ist
eine Möglichkeit. Nichtwählen und hoffen dass daraus eine Krise
resultiert, aus der dann mit viel Glück eine direktere Demokratie
hervorgeht klingt für mich nach einem ziemlich - ähem -
optimistischen Plan.
Die Vorstellung das "die Meisten" auch eine Alternative wollen ist
nicht belegt. Ich halte das für Wunschdenken. Wenn man sich in den
richtigen Foren und in den richtigen Freundeskreisen herumtreibt (wie
ich das auch tue) dann kann man den Eindruck gewinnen, dass alle mit
dem Neoliberalismus unzufrieden sind, aber es gibt diese Leute, die
finden das das alles schon seine Ordnung hat und die denken "lasst
die Regierung mal machen" wirklich. Und das sind schlicht verdammt
viele.
> Das ist insofern kein Strohmann, als das ja eigentlich nur dazu
> aufgerufen wird. Nimmt man anderweitig Teil, zum Beispiel über Demos,
> wirst du von der Staatsmacht verprügelt. Bzw hast gute Chancen.
Mag sein dass die offizielle Propaganda politische Mitbestimmung mit
reinem Wählengehen als erschöpft ansieht. Ich hingegen beobachte
allerdings schon bei Parteien abseits von schwarz, gelb und rot dass
auch andere Formen der Mitbestimmung als essenziell angesehen werden,
ganz zu schweigen von den Positionen die abseits der Parteien
vertreten werden, dort ist das Wählengehen immer nur ein Baustein in
einer breit gefächerten Strategie.
> Sag doch gleich "Wir haben die Bildzeitung, deswegen geht das nicht".
> Das Argument ist uralt, das haben schon die US-Gründerväter vom
> Stapel gelassen.
> Anders als die haben ihre Nachkommen aber die direkte Demokratie
> gestärkt. Durch Propositions, durch Wählbarkeit so ziemlich aller
> öffentlichen Stellen, durch Wählbarkeit des Senates etc.
Ich will nicht sagen, dass direkte Demokratie unmöglich oder nicht
wünschenswert ist. Ich wollte anmerken dass man mit der Einführung
direkter Demokratie nicht glauben soll, dass es damit getan ist.
Politische Einflussnahme über informelle Kanäle wie Zeitgeist und
Kultur wird auch dann existieren und unverzichtbar sein. Noch mal:
Ich befürworte die direkte Demokratie. Ich merke nur an dass sie kein
Allheilmittel ist.
> Das ist nicht mein Problem. Jedes mal, wenn solch ein SPruch kommt,
> ist die Wahrscheinlichkeit sehr sehr hoch, dass der Aussagende
> überhaupt nicht weiß was es für alternativen gibt, engstirnig ist und
> ausschließlich "Kapitalismus oder Kommunismus" kennt, es nicht wissen
> will oder Propaganda für das jetzige System machen will.
> Mach dich kundig, es gibt genügend Ideen.
> Das du keine Vorstellungen hast ist allein dein Problem.
Von jemandem, der einen Reboot wünscht, kann man sehr wohl verlangen
darzulegen, wie er sich die Alternative vorstellt. Ich habe schon
eine Idee von möglichen Gesellschaftsformen abseits des altbekannten
Schemas. Was ich nicht sehe ist dass eine davon eine gute Chance hat,
sich im Falle einer Systemkrise durchzusetzen.
> nichts bringt, weil alle eh das gleiche vollziehen.
> Gib den Leuten Mitbestimmungsrechte, sie werden sie nutzen.
> Und nein, diese "Pseudomitbestimmung", die gerade eher an die DDR als
> an die alte BRD erinnert, ist damit nicht gemeint.
> Mir ist es doch egal WER die neoliberale Scheiße durchführt, die uns
> die letzten 15 Jahre plagt. Ich möchte eine ALTERNATIVE dazu haben.
> Wie die meisten anderen auch. Die gibts auch zum Glück.
> Nur ist den Deutschen, die genau das vertritt was sie gerne wollen,
> unheimlich, und als "kommunistisch" verschrien. Das ist der Deutsche.
Ich will auch mehr Mitbestimmungsrechte, aber die fallen nicht vom
Himmel, die muss man sich erkämpfen. Politische Alternativen zu
schaffen und zu unterstützen (zum Beispiel indem man sie wählt) ist
eine Möglichkeit. Nichtwählen und hoffen dass daraus eine Krise
resultiert, aus der dann mit viel Glück eine direktere Demokratie
hervorgeht klingt für mich nach einem ziemlich - ähem -
optimistischen Plan.
Die Vorstellung das "die Meisten" auch eine Alternative wollen ist
nicht belegt. Ich halte das für Wunschdenken. Wenn man sich in den
richtigen Foren und in den richtigen Freundeskreisen herumtreibt (wie
ich das auch tue) dann kann man den Eindruck gewinnen, dass alle mit
dem Neoliberalismus unzufrieden sind, aber es gibt diese Leute, die
finden das das alles schon seine Ordnung hat und die denken "lasst
die Regierung mal machen" wirklich. Und das sind schlicht verdammt
viele.
> Das ist insofern kein Strohmann, als das ja eigentlich nur dazu
> aufgerufen wird. Nimmt man anderweitig Teil, zum Beispiel über Demos,
> wirst du von der Staatsmacht verprügelt. Bzw hast gute Chancen.
Mag sein dass die offizielle Propaganda politische Mitbestimmung mit
reinem Wählengehen als erschöpft ansieht. Ich hingegen beobachte
allerdings schon bei Parteien abseits von schwarz, gelb und rot dass
auch andere Formen der Mitbestimmung als essenziell angesehen werden,
ganz zu schweigen von den Positionen die abseits der Parteien
vertreten werden, dort ist das Wählengehen immer nur ein Baustein in
einer breit gefächerten Strategie.
> Sag doch gleich "Wir haben die Bildzeitung, deswegen geht das nicht".
> Das Argument ist uralt, das haben schon die US-Gründerväter vom
> Stapel gelassen.
> Anders als die haben ihre Nachkommen aber die direkte Demokratie
> gestärkt. Durch Propositions, durch Wählbarkeit so ziemlich aller
> öffentlichen Stellen, durch Wählbarkeit des Senates etc.
Ich will nicht sagen, dass direkte Demokratie unmöglich oder nicht
wünschenswert ist. Ich wollte anmerken dass man mit der Einführung
direkter Demokratie nicht glauben soll, dass es damit getan ist.
Politische Einflussnahme über informelle Kanäle wie Zeitgeist und
Kultur wird auch dann existieren und unverzichtbar sein. Noch mal:
Ich befürworte die direkte Demokratie. Ich merke nur an dass sie kein
Allheilmittel ist.
> Das ist nicht mein Problem. Jedes mal, wenn solch ein SPruch kommt,
> ist die Wahrscheinlichkeit sehr sehr hoch, dass der Aussagende
> überhaupt nicht weiß was es für alternativen gibt, engstirnig ist und
> ausschließlich "Kapitalismus oder Kommunismus" kennt, es nicht wissen
> will oder Propaganda für das jetzige System machen will.
> Mach dich kundig, es gibt genügend Ideen.
> Das du keine Vorstellungen hast ist allein dein Problem.
Von jemandem, der einen Reboot wünscht, kann man sehr wohl verlangen
darzulegen, wie er sich die Alternative vorstellt. Ich habe schon
eine Idee von möglichen Gesellschaftsformen abseits des altbekannten
Schemas. Was ich nicht sehe ist dass eine davon eine gute Chance hat,
sich im Falle einer Systemkrise durchzusetzen.