Erwartet jemand wirklich ernsthaft, dass Mandate wegen des Parteiaustritts aufgegeben werden?
Da solche Partei- und Fraktionsaustritte ja in fast 75 Jahren Bundesrepublik Deutschland nicht das erste Mal vorkommen, gibt es doch sicher auch eine Statistik darüber, wie oft ein Parteiaustritt denn mit einem Mandatverzicht verbunden war.
Ich habe da eine Vermutung: fast nie.
Zum Ritual gehört natürlich immer, dass die Ex-Fraktion den Mandatverzicht fordert, und ebenso gehört es dazu, dass die Ausgetretenen hehre Motive aufführen, warum sie das nicht machen.
Grundsätzlich wird das Motiv, dass man nicht auf die Abgeordnetendiäten verzichten will, von den Ausgetretenen nie erwähnt und etwaige Vorhaltungen werden auch mit großer Empörung immer weit von sich gewiesen.
Wie kann man es überhaupt nur wagen, ein solches Motiv zu unterstellen. Das wäre ja fast schon üble Nachrede.
Die weitere Ausübung des Mandats ist immer einzig dem Gewissen geschuldet und der Sorge um das Gemeinwohl. Was auch sonst!
So lief es immer ab, egal in welcher Partei. Warum sollte es dieses Mal anders sein?
Kindergarten. Nicht nur bei der Linken, sondern parteiübergreifend.