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  • Engine_of_Aggression

mehr als 1000 Beiträge seit 03.01.2002

Auseinander klaffende Scheere

shutdown schrieb am 23. April 2003 16:25

> Shining Shadow schrieb am 23. April 2003 12:15

> > Engine_of_Aggression schrieb am 23. April 2003 12:00

> > > Da Islamisierung offenbar gleichbedeutend ist mit Demokratieabbau,

> > welch ein selten dämlicher Blödsinn...

> Habe ich mir nach dem Lesen auch gedacht.

Nun, das war letztlich nur der provokative Umkerhschluss:

Islamische Gesellschaften leisten Widerstand gegen Demokratisierung
laut Artikel hier.
Umgekehrt: Was ist, wenn damokratische Gesellschaften keinen
Widerstand gegen Islamisierung leisten? 

> Leider ist es aber so, dass
> wir in Sachen Säkularisation in Deutschland noch nicht das Optimum
> erreicht haben und die bestehenden Religionsprivilegien, denen sich
> die etablierten Kirchen schon seit Jahren bedienen, werden nun auch
> von islamischen Organisationen eingefordert. Dagegen hilft nur die
> konsequente Trennung von Staat und Kirche, angefangen bei den
> Kindergärten, über das Arbeitsrecht bis hin zum Religionsunterricht
> und der Kirchensteuereintreibung. Erst wenn das vollzogen ist, können
> wir sich sein, dass die freie Religionsausübung nicht ein Vehikel zur
> Destabilisierung unserer Gesellschaftsforum wird.

Stimme dem absolut zu. Siehe auch:

http://www.heute.t-online.de/ZDFheute/artikel/1/0,1367,MAG-0-2042241,
00.html

"Die verweltlichte Gesellschaft

Online-Umfrage dokumentiert 
allgemeines Desinteresse 
an christilichen Kirchen

Die beiden großen Kirchen in Deutschland kommen bei der weltweit
größten gesellschaftspolitischen online-Umfrage
Perspektive-Deutschland schlecht weg. Nur elf Prozent vertrauen der
Katholischen Kirche, 17 Prozent der Evangelischen. Nur ein Drittel
der Menschen bezeichnet sich als religiös, fast genau so viele sehen
sich als Atheisten oder "eher nicht religiös". 

"Säkularisierung auf dem Vormarsch"

Diese Tendenz ist konträr zu der in islamischen Gesellschaften, wo
man anscheinend sich verstärkt auf den Glauben besinnen möchte und
eingeschlagene säkulare Tendenzen reduziert, wie der Wahlsieg der
Religiösen in der Türkei gezeigt hat.

Hier klafft eine Scheere immer mehr auseinander, im Westen immer mehr
Säkularisierung, dort anders herum. Dadurch ist eine Zunahme der
Inkompatibilität  dieser Gesellschaften anstelle von
Integrationsvermögen zu befürchten.

Das Problem scheint schwer lösbar, wenn wir uns nicht auf eine
Rückkehr zum Glauben einlassen wollen, um den anderen entgegen zu
kommen und diese wiederum sich nicht modernisierren lassen. Unter
Umständen muss der Traum von Multikulti aufgegeben werden und eine
räumlich getrennte Koexistenz anstatt kultureller Vermischung
angestrebt werden. Das widerspricht aber einer unregulierten
Zuwanderungspolitik genauso wie es dem widerspricht, dass die anderen
überhaupt zu uns kommen wollen, wo sie "uns" im umgekehrten Falle am
liebsten bei sich rausschmeissen ("Ami go Home" etc. in islamischen
Ländern, bevorzugt Attentate auf westliche Touristen dort wegen
Überfremdung, was im Falle von Skinheads gegen Ausländer im Westen
für äusserste Empörung und sozialethischen Notstand ("Aufstand der
Anständigen" etc.) sorgen würde - wo nur sind die Anständigen in
solchen Fällen dort?

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