frajo rolofs schrieb am 23. April 2003 2:10
> dabei haben diese mit wirklicher demokratie etwa so wenig zu tun wie
> die christlichen kirchen mit wirklich christlichem leben.
Was ist 'wirkliche' Demokratie?
Was ist 'wirkliches' christliches Leben?
Du insinuierst, dass du die Antworten kennst. Gibst du sie preis?
> von liberte, egalite, fraternite kann fuer die ueberwiegende mehrheit
> der formaldemokratisch strukturierten laender keine rede sein.
Freier als im Freien Westen können sich Menschenmassen mit
heterogenen Ansprüchen und Wünschen nicht entfalten.
Die formale Gleichheit ist hergestellt im Freien Westen.
Was genau sich hinter 'Brüderlichkeit' verbirgt ist etwas rätselhaft.
Was aber kein Gesetz und keine Regel bewerkstelligen kann ist die
Angleichung der unterschiedlichen Potenziale unterschiedlicher
Menschen. Die Erkenntnis, Pflege und Nutzbarmachung eigener
Möglichkeiten war, ist und bleibt dem Einzelnen überlassen; die
freien Gesellschaften des Westens bieten die historisch besten
Möglichkeiten dazu.
> wir muessen sie nur staendig neu erkaempfen.
Wer ist 'wir'? Die Almosenempfänger, die Sozialhilfeberechtigten, der
Bodensatz in den Rekrutenarmeen?
> sonst verfault sie von innen, bildet parteien aus, die pluralitaet
> vortaeuschen, wo lobbyismus metastasiert
Die Anwendung pathologischen Vokabulars auf Menschen hat einen
unangenehmen Geruch.
> laesst die schwachen leiden, auf dass die privilegierten ihrem
> mammon "wachstum" huldigen koennen
Die angeblich Leidenden profitieren im Westen in nie zuvor gekanntem
Maß von durch andere erwirtschaftetem gesellschaftlichem Reichtum.
Dass sie schwach sind ist ihre Sache, auf dass sie sich stärken.
Notwendige Anmerkung: es geht dabei weder um das Alleinelassen von
Kranken und Alten noch um die Zerstörung sozialer Netze. Es geht
darum, dass es für mehr als zum Überleben ausreichende
gesellschaftliche Hilfe (Kleidung, Nahrung, ein Dach über'm Kopf,
Informations- und Bildungsmöglichkeit) keinen Anlass gibt.
> bemueht sich nicht um den abbau innerer wie aeusserer
> spannungen, damit kein starker zu leiden hat.
Falls du Westeuropa im Sinn hast, halte ich das für eine völlige
Verkennung der realen Gegebenheiten. Diese Gesellschaften, gerade die
deutsche, sind durch und durch geprägt von dauerndem
Interessenausgleich. Nur - legitime Interessen haben nicht nur die
Elenden, sondern auch die Wohllebenden, und vor allem die gewaltige
Mehrheit derer, die zwischen diesen Polen existieren.
> leider ist der westen der kranke mann der demokratie, der sich
> weigert, seine krankheit zur kenntnis zu nehmen.
Es gibt keine 'gesunderen' Demokratien als die des Westens. Die mögen
dann von dir als 'krank' bezeichnet werden, aber für die 'gesunde'
wirst du kein existierendes Beispiel anbringen können.
> zum glueck gibt es noch andere himmelsrichtungen auf diesem planeten,
> wo mit einigem fug jener zukunftsmut, jene aufbruchstimmung erwartet
> werden kann, die bereits einmal vor 2500 jahren der menschheit eine
> singulaere, nirgends antizipierte politische und kulturelle
> revolution beschert hatte.
Welche? Kannst du konkreter werden, von wo du die Erlösung dir
erhoffst?
> beim stichwort "aufklaerung" ist mir der nicht unwesentliche
> historische anteil des islam etwas zu sehr unter den tisch gefallen.
> ohne dessen pflege und tradierung der griechischen klassiker haette
> die christliche finsternis naemlich noch eine ganze weile laenger
> fortgedauert.
Vielleicht, vielleicht auch nicht; die von dir zu recht gelobte
Strömung des Islam war nie die dominierende und ist alsbald
verschwunden. Die 'Aufklärung' als solche hat mit dem Islam und den
überlieferten Griechen nicht viel zu tun, sie geht weit darüber
hinaus und ist ein genuines Produkt europäischer Eliten des 17., 18.
Jahrhunderts.
Es sei denn, du möchtest den Begriff der Aufklärung seiner bisherigen
Bedeutung berauben und ihn auf etwas anderes münzen als die Kantsche
Befreiung des Menschen von (Aber)Glauben und Irrtum.
> dabei haben diese mit wirklicher demokratie etwa so wenig zu tun wie
> die christlichen kirchen mit wirklich christlichem leben.
Was ist 'wirkliche' Demokratie?
Was ist 'wirkliches' christliches Leben?
Du insinuierst, dass du die Antworten kennst. Gibst du sie preis?
> von liberte, egalite, fraternite kann fuer die ueberwiegende mehrheit
> der formaldemokratisch strukturierten laender keine rede sein.
Freier als im Freien Westen können sich Menschenmassen mit
heterogenen Ansprüchen und Wünschen nicht entfalten.
Die formale Gleichheit ist hergestellt im Freien Westen.
Was genau sich hinter 'Brüderlichkeit' verbirgt ist etwas rätselhaft.
Was aber kein Gesetz und keine Regel bewerkstelligen kann ist die
Angleichung der unterschiedlichen Potenziale unterschiedlicher
Menschen. Die Erkenntnis, Pflege und Nutzbarmachung eigener
Möglichkeiten war, ist und bleibt dem Einzelnen überlassen; die
freien Gesellschaften des Westens bieten die historisch besten
Möglichkeiten dazu.
> wir muessen sie nur staendig neu erkaempfen.
Wer ist 'wir'? Die Almosenempfänger, die Sozialhilfeberechtigten, der
Bodensatz in den Rekrutenarmeen?
> sonst verfault sie von innen, bildet parteien aus, die pluralitaet
> vortaeuschen, wo lobbyismus metastasiert
Die Anwendung pathologischen Vokabulars auf Menschen hat einen
unangenehmen Geruch.
> laesst die schwachen leiden, auf dass die privilegierten ihrem
> mammon "wachstum" huldigen koennen
Die angeblich Leidenden profitieren im Westen in nie zuvor gekanntem
Maß von durch andere erwirtschaftetem gesellschaftlichem Reichtum.
Dass sie schwach sind ist ihre Sache, auf dass sie sich stärken.
Notwendige Anmerkung: es geht dabei weder um das Alleinelassen von
Kranken und Alten noch um die Zerstörung sozialer Netze. Es geht
darum, dass es für mehr als zum Überleben ausreichende
gesellschaftliche Hilfe (Kleidung, Nahrung, ein Dach über'm Kopf,
Informations- und Bildungsmöglichkeit) keinen Anlass gibt.
> bemueht sich nicht um den abbau innerer wie aeusserer
> spannungen, damit kein starker zu leiden hat.
Falls du Westeuropa im Sinn hast, halte ich das für eine völlige
Verkennung der realen Gegebenheiten. Diese Gesellschaften, gerade die
deutsche, sind durch und durch geprägt von dauerndem
Interessenausgleich. Nur - legitime Interessen haben nicht nur die
Elenden, sondern auch die Wohllebenden, und vor allem die gewaltige
Mehrheit derer, die zwischen diesen Polen existieren.
> leider ist der westen der kranke mann der demokratie, der sich
> weigert, seine krankheit zur kenntnis zu nehmen.
Es gibt keine 'gesunderen' Demokratien als die des Westens. Die mögen
dann von dir als 'krank' bezeichnet werden, aber für die 'gesunde'
wirst du kein existierendes Beispiel anbringen können.
> zum glueck gibt es noch andere himmelsrichtungen auf diesem planeten,
> wo mit einigem fug jener zukunftsmut, jene aufbruchstimmung erwartet
> werden kann, die bereits einmal vor 2500 jahren der menschheit eine
> singulaere, nirgends antizipierte politische und kulturelle
> revolution beschert hatte.
Welche? Kannst du konkreter werden, von wo du die Erlösung dir
erhoffst?
> beim stichwort "aufklaerung" ist mir der nicht unwesentliche
> historische anteil des islam etwas zu sehr unter den tisch gefallen.
> ohne dessen pflege und tradierung der griechischen klassiker haette
> die christliche finsternis naemlich noch eine ganze weile laenger
> fortgedauert.
Vielleicht, vielleicht auch nicht; die von dir zu recht gelobte
Strömung des Islam war nie die dominierende und ist alsbald
verschwunden. Die 'Aufklärung' als solche hat mit dem Islam und den
überlieferten Griechen nicht viel zu tun, sie geht weit darüber
hinaus und ist ein genuines Produkt europäischer Eliten des 17., 18.
Jahrhunderts.
Es sei denn, du möchtest den Begriff der Aufklärung seiner bisherigen
Bedeutung berauben und ihn auf etwas anderes münzen als die Kantsche
Befreiung des Menschen von (Aber)Glauben und Irrtum.