Das Risiko für den Atomkrieg ist durch zwei sehr wichtige Entwicklungen im letzten Jahrzehnt stark angestiegen.
1. Die Ukraine hat gegen Sicherheitsgarantien auf Atomwaffen verzichtet. Diese Garantien kamen von den P5, den offiziellen Atommächten Frankreich, UK, Russland, China und den USA. Als 2014 Russland in die Ukraine einmarschierte hätte die Reaktion wesentlich größer und schneller sein müssen. Das hätte Russland vom Kriegseintritt 2022 abgehalten. Insbesondere China hat den Protest schon 2014 komplett aufgegeben und Russland damit ermutigt.
2. Die Kündigung des Atomabkommen mit dem Iran durch die USA hat sich nicht nur katastrophal auf die Lage im Mittleren Osten ausgewirkt. Auch bezüglich der Kommunikation, wie mit dem Verzicht auf Atomwaffen umgegangen wird, wirkt sich das fatal aus.
1+2 In diesem Zusammenhang ist auch die Zusammenarbeit zwischen Russland und Nordkorea zu sehen. Letzterem wurde die zivile Nutzung der Atomkraft erlaubt, weil es einen Vertrag unterschrieben hatte, keine Atomwaffen zu erlangen. Hinter dem Rücken der internationalen Gemeinschaft hat Nordkorea dann aber die Bombe entwickelt und wurde deshalb international isoliert. Russland holt Nordkorea aus dieser Isolation und kommuniziert damit klar: Atomwaffen erforschen und zünden ist total OK für alle Länder der Erde.
Um das Risiko für weltweite Atomkriege zu verringern muss Russland den Krieg verlieren. Nordkorea könnte sich sonst ermutigt fühlen auf der koreanischen Halbinsel einen Atomkrieg zu führen. Auch die China/Taiwan-Situation könnte eskalieren.