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  • unbekannter Benutzer

28 Beiträge seit 17.03.2023

Ich will jetzt keinen Vergleich führen

oder eine Relativierung herleiten, aber ich kann durchaus heute die gleichen Tendenzen erkennen, was im Volksmund Sanktionsregime tituliert wird.

Kleines Beispiel? Du willst deinen Job wechseln und denkst, die AfA unterstützt dich. Du meldest dich arbeitsuchend (nicht arbeitslos!) und wirst dort entsprechend geführt. Du kannst einen Account anlegen und deine Daten hinterlassen, wie Lebenslauf, Qualifikationsnachweise, deine Fähigkeiten und Talente, sofern die völlig ungeeigneten Eingabemasken das zulassen.

Aber du wirst nichts von denen bekommen. Du musst alles alleine tun. Aber sobald du dich arbeitslos meldest und du Leistungen erhältst, bombardieren die sich mit unzähligen Briefen. Machen falsch, was falsch zu machen geht und wenn du auch nur einen geringsten Formfehler machst, kommt sofort und unwideruflich eine Sanktion.

Es scheint so, als würde man dort gezielt nach Möglichkeiten suchen, jeden in irgendeinen Job zu pressen, egal ob zumutbar, zielführend oder im Ansatz sinnvoll. Irgendwann ist man soweit, dass man völlig entnervt und dem Wahnsinn nahe das Handtuch wirft und schon freiwillig nach irgendeinem Job sucht, der einen nur aus diesem Bürokratenspielplatz befreit. Und wer finanzielle Reserven hat, weil er jahrelang gut verdient hat, der geht schon mal hin und verzichtet auf das ALG1, nur um seine Ruhe zu haben, weil man einem regelrechten Psychoterror ausgesetzt ist.

Ich habe das vor 15 Jahren mal am eigenen Leib erfahren dürfen und kenne es nicht anders aus vielen Bekanntschaften. Mittlerweile habe ich mein Vermögen so ansparen können, dass ich 2 Jahre ohne Einkommen in Höhe von 60% des letzten Nettolohns überbrücken könnte, wenn ich müsste. Was ich auch tun würde, denn mich dieser Versklavungsmaschinerie zu unterwerfen, käme mir nicht mehr in den Sinn. Und konnte man früher direkt bei seinem Arbeitsamt anrufen und hatte Durchwahlen, so landen die Menschen heute in einem Callcenter, wo das Qualitätsniveau in etwa mit unserem aktuellen Aussen- und Wirtschaftsministerium korreliert.

Insofern wurden Verhältnisse geschaffen, die einen zur Arbeit unter allen Bedingungen zwingen/nötigen. Die Folge: Depressionen und andere psychische Erkrankungen verursachen Milliardenkosten und der Krankenstand war noch nie so hoch wie heute. Die Gesellschaft wird gewalttätiger, alles wird ruppiger, Ellenbogen sind die neuen Argumente und selbst Minderjährige stechen sich untereinander ab, wie zuletzt gemeldet.

Ich erkenne da durchaus Strukturen, die mich erschüttern.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (18.03.2023 19:04).

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