Vielleicht erst einmal aueinanderdividieren, was von dem vorgeblichen Anstieg wirklich eine zunahme ist und was nur auf verbesserter Erfassung beruht, seit es direkt über die Krankenkasse läuft. Denn vorher hatten weder AG noch AN ein übermäßiges interesse, sich für 08/15-Krankschreibungen von wenigen Tagen die Mühe der weiterleitung an die KK zu machen. Ausgenommen Kleinunternehmen (bis 1? 20? Angestellte) mit Angliederung an die Lfz-Umlage, da will dann der AG auch ab ersten Tag die Meldung, um seine Fortzahlung aus dem Umlagetopf wiederzukriegen. Für alle anderen bürokratischer Aufwand, der gerne auch mal unterblieb.
Jedenfalls korreliert der (erfasste) Krankschreibungsanstieg deutlich besser mit der Umstellung de Meldeverfahrens als mit der telefonischen Krankschreibung. Letztees war ja zeitweilig durch Auslaufen der befristeten Regelung ausgesetzt, bis es dann letztlich wieder eingeführt wurde. Hätte es an der Bequemlichkeit zum Blaumachen gelegen, müsste in der Phase der Präsenzpflicht in der Praxis ja eine Delle auf altem Niveau zu finden sein. Ist es aber nicht.
Hier wäre es mal Rolle der Medien, ein wenig Ursachenforschung zu beteiben, statt in de Polittalkshow einfach nur möglichst polemische Positionen aufeinanderzuhetzen und sich an derlei eigennützig-böswilligen Fehldeutungen der AG-Seite zu erfreuen.