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  • Orakel Paul

313 Beiträge seit 15.03.2022

Der Mehrfachirrtum

Musk hätte sich das Unternehmen ein klein wenig ansehen müssen. Alle Promis vor Ort, das ohnehin. Daneben aber auch weltweit alle netzaffinen Politiker, unabhängig von der Couleur. Zu sehen beispielsweise im brasilianischen Wahlkampf: sowohl Bolsonaro als auch Lula äußerten sich auf Twitter. Auch Xi Jinping findet sich dort. Dann sind da auch viele Wissenschaftler und natürlich die großen Unternehmen. Wenn Musk ein klein wenig Ahnung hätte, wäre der Erhalt dieses einmaligen Biotops seine erste Prio gewesen. Ist ihm aber entgangen. Irgendwie ist das wie bei Trump: diese Unternehmer sind halt Krämerseelen und verstehen nichts vom Ambiente.

Aber wie hat Twitter das geschafft, all die auf ihre Plattform zu locken? Unter anderem, weil es dort halbwegs gesittet zuging und weil nicht überall rechte Honks auftauchen, die dann von der Impfpflicht anfangen. Oder Schlimmerem. Was eben Teil des Geschäftsmodells war und keineswegs irgend eine Ethik. Jetzt sind die Honks drin und er kriegt sie nicht mehr heraus. Glückwunsch.

Die Beschäftigten sollen jetzt 80 Stunden programmieren, was nach Musks Meinung ihre Aufgabe wäre. Aber was soll die Programmierkunst bei einer einer Oberfläche bewirken, die die Eingabe von 280 Zeichen erlaubt und einen Link zu setzen? Die ist seit Jahren fertig. Dass er nicht die geringste Ahnung hat und sich damit blamiert, kommt hinzu.

Zum Erwerb hat er Unmengen von Tesla-Aktien verkauft, was die Aktionäre natürlich freut. Der Einbruch des Bitcoin kann ebenfalls teilweise auf sein Konto gehen. Die er dann mit Verlust verkaufen musste, denn eingestiegen ist er weit höher.

Bis jetzt war er der Lucky Guy, dem alles gelingt. Jetzt hat er sich zum Hardliner-Kapitalisten gewandelt, der alles in den Abgrund reißt.

Die alten Römer hatten ein Mittel dagegen. Feldherren, die nach einem Sieg einen Triumphzug bekamen, wurden regelmäßig vom Größenwahn befallen. Das Reich hatte sehr unter übergeschnappten Feldherren zu leiden. Dann hatte ein Philosoph die Idee, einen Sklaven abzustellen, der dem Geehrten "memento mori" ins Ohr flüsterte. Bedenke, dass Du sterblich bist. Soweit man hört, hat das geholfen.

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