Dampflokomotive schrieb am 21.02.2024 10:07:
Also sagen wir mal so: In der freien Wirtschaft gibt es einen extremen Leistungsdruck und der steigt stetig an. Vor allen in kleinen und mittleren Unternehmen
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Gerade im ÖD arbeitet sich niemand zu Tode. Wenn da Arbeit liegenbleibt dann ist das halt so.
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Gerade für den ÖD, der schlechtere Löhne zahlt als die Großkonzerne (aber erheblich bessere als die KMUs), wäre das endlich mal ein Vorteil für die Mitarbeitergewinnung.
Diese Aussagen kann ich aus eigener Erfahrung nicht bestätigen, wobei meine ÖD-Erfahrung jedoch nicht in der Verwaltung gesammelt habe, sondern in der Forschung & Lehre im Hochschulwesen: Als wissenschaftlicher Mitarbeiter (Doktorand und Postdoc), als Juniorprofessur und auf einer Vertretungsprofessur. Ich bin dann u.a. aus familiären Gründen in die Industrie gewechselt, war dann sowohl bei einem Großkonzern und als auch bei mehreren KMUs. Aktuell bin ich nach Mitarbeiterzahl bei einem mittelgroßen Unternehmen.
Wissenschaft im ÖD heisst in der Praxis vor der Dauerprofessur nur befristete Beschäftigungen, bei den "etwas rauskommen muss" und ggf. man evaluiert wird. Auch wenn die Tätigkeit mir persönlich sehr viel Spass gemacht hat, so war es doch deutlich stressiger als alles bei den KMUs, selbst zu der Zeit als ich bei einen Startup eine Leitungsfunktion hatte. Der Großbetrieb war auch nicht gerade entspannend, wobei der grösste Stressfaktor bei dem konkreten Unternehmen eine Firmenkultur war, die ich definitiv nie wieder erleben möchte. Besser bezahlt bin ich bei der aktuellen Tätigkeit auch. Und habe erheblich weniger Stress als meine Frau im ÖD (Professorin).
"Extremen" Leistungsdruck habe ich in der Wirtschaft nie erlebt, jedenfalls nichts was ich unter extrem verstehen würde.