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  • Ignatius

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50% - schön wärs!

grechlni schrieb am 02.04.2017 13:10:

Bitte gib mir ein Beispiel -nur eins- dafür, dass irgendjemand in Deutschland über 50% seines Einkommens an den Staat abgibt. Das wäre selbst für die EU ungewöhnlich.

Also z.B. hier in at: 42% Steuer (ab EUR 31.000 p.a.), der SV Satz ist 18,50% PV plus 7,65% KV und die USt ist 20%, bleiben also von jedem zusätzlichen Euro stolze 0.58*(1-0.185-0.0765)/1.2 = 0.357 EUR also 36 cent übrig. Fast 2/3 (64.3%) holt sich Vater Staat.

In de sind die Steuern etwas niedriger, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass man bei einem regulären durchschnittlichen Vollerwerbseinkommen unter 50% kommt. Man kann sich natürlich in die Tasche lügen: Bei einem Angestellten wird (zumindest in at) ein Teil der SV schon vom AG abgeführt (wird also nicht mehr im brutto Gehalt ausgewiesen) und die Mehrwertsteuer fällt erst an, wenn ich das Geld ausgebe und steht somit auch nicht am Lohnzettel.

Die 64.3% sind der marginale Abgabensatz. Aber auf den kommt es motivationstechnisch ja an. Alternativ könnte man den Mehrverdienst durch Arbeit, also Netto minus Harz-IV, nach USt in Bezug zum Bruttoeinkommen setzten.

Nehmen wir 40.000 EUR Jahreseinkommen an, bleibt (lt. www.wien-steuerberater.at) nach EUR 4.237 EKSt und EUR 9.632 SV EUR 26.129 netto, das sind EUR 16049 mehr als die Mindestsicherung (das österr. Harz-IV) nach Ust nur mehr EUR 13374 mehr als ganz ohne Erwerbseinkommen. Das sind 33.4% des erwirtschafteten Einkommens. Auch da glaub ich kaum, dass in de mehr als 50% übrigbleiben.

ignatius

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