Twistie2015 schrieb am 03.04.2017 19:35:
Auch wenn er etwas trinkt, dann ist es für ihn so simpel zu sagen "reicht",
Klingt gut. Andere Menschen verzichten auf eine Schorle und trinken alleine gleich zwo Falschen Wein in Richtung Absturz - nach Aussage einer Betroffenen in der Absicht, bis ebendieser Absturz er"reicht" ist. Ein Bierchen genügte wohl, um nach drei stationären Therapien, zuletzt ein halbes Jahr, einen Rückfall zu provozieren und in "alte Gewohnheiten zu verfallen", wie es so schön heißt. Ein paar Wochen "geschwommen", zum Glück wieder die Bahnen der Alkoholabhängigkeit verlassen, also abstinent - in diesem speziellen Fall ist an kontrolliertes Trinken nicht zu denken, denke ich. Das beste was sie machen kann scheint mir, das erreichte "reicht" konsequent fortzuführen.
Ich frage, was "sinnvoller" ist und wie die jeweilige Grundeinstellung das Verhalten des trockenen (schweren) Alkoholikers beeinflussen - oder, wer sich womöglich mehr wie ein Gott geriert: a) Nach der AA Philosophie hat der Trinker die alleinige Schuld beim Rückfall und soll sich gerade damit belasten und weiter interne Inventur fahren um rigoros diese selbstverschuldete Krankheit durch Verzicht zu behandeln. b) Rückfälle sind nach schwerer Alkoholabhängigkeit eher die Regel und die behandelnden Stellen sollten adäquate Maßnahmen ergreifen, wozu auch die Aufklärung des Patienten gehört, dass Rückfälle zu seinem Business dazu gehören.
a- wird vllt eher zu einer one-man-show.
PS Dank für den Artikel. Im Zweifel darüber, mich in vorauseilendem Gehorsam dem Schicksal der angedrohten "Versagung von Leistungen zur Sicherung des Lebensunterhalts" ergeben zu haben, würde ich mich auch und besonders über O-Töne von ehemaligen ALGII-Empfängern, insbesondere von ALG II-Versagten freuen. Die Provokation von Sanktionen könnte letzten Ende auch nur Symptom des schleichenden Gifts für die Psyche sein.. Freue mich auf weitere Teile.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (04.04.2017 17:39).