Hier von "Verrat" zu sprechen, zeigt eine erhebliche Fehleinschätzung zum einen der psychologischen Wirkung von persönlich erlebtem Erfolgt aufgrund harter Arbeit sowie ebenso ein Missverständnis von dem, was "Gerechtigkeit" ist.
Niemand wird jemanden der hart arbeitet und dafür entsprechend be- und entlohnt, das positive Grundgefühl, dass sich Fleiß lohnt (eigentlich: lohnen _kann_) verwehren. "Verrat" ist insofern das korrekte Wort, als dass es im Endeffekt genau die beschriebene Situation erzeugt hat: Verrat an den Idealen, die hinter einer sozialen Ideologie eigentlich stehen sollten. Egal, ob absichtlich oder durch Ihre attestierte "psychologische Wirkung" in Kombination mit - und das wäre dann der eigentliche pathologische Befund: fehlender Empathie!. Das Ergebnis bleibt.
Fehlende Empathie? Warum das denn?
Gerechtigkeit ist es, dass derjenige, der sich den Arsch aufreißt, mehr hat, als derjenige, der lieber seiner Faulheit frönt.
Prinzipiell richtig. Aber genau das findet nicht immer statt. Es mag die Haengemattenfraktion geben, die sich entschieden hat, "abzustürzen" und bewusst auf Kosten anderer zu leben. Aber ich behaupte, die sind stark in der Unterzahl. Die Offenbarung, der Lebensstandard, das entsprechende gesellschaftliche Ansehen und das "Nackigmachen" vorm Staat, das kann per se keiner wollen. Es geht also um den Großteil, der sich den "Arsch aufreißt" und trotzdem systembedingt in der Perspektive nur ALGII, bzw. "GruSi" sieht. Und da kann man freilich von Verrat im Sinne von "Wohlstand fuer Alle (die sich anstrengen) !" sprechen. Und hier versagt auch (absichtlich?) die Empathie für weniger erfolgreiche Lebenslaeufe. Denn mit Fleiß _alleine_ erreicht man in diesem System fast nix!
A.