Das Mantra " Hauptsache Arbeit egal welche", entspringt den vermeintlich schlechten Erfahrungen in der Republik von Weimar. Es ist und war die Angst des Establishment, fünf Millionen Arbeitslose könnten das System kippen,und die Besitzstände der "Eliten" beseitigen. Das war in der Republik von Weimar die Angst vor dem Kommunismus,und heute die Angst vor Unruhen und Schädigung der Reputation. Es ging nie um eine Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit, infolge die Deutsche Wirtschaft ihre Leistungsfähigkeit erst mit der Agenda 2010 zurück gewonnen hätte. Auch damals schon, hatte der Faktor Arbeit unter den betriebswirtschaftlichen Erfolgsfaktoren einen immer geringeren Stellenwert. Da wo dieser Faktor das Betriebsergebnis relevant beeinflusste, lagerte man aus, notfalls ins außereuropäische Ausland.
Bis heute erleben wir eine kontinuierliche Entwertung des Faktor Arbeit in der Breite durch die technische Revolution, die bis jetzt recht zaghaft in der Politik wahrgenommen wird.
Was die politische Elite umtreibt, ist die unwägbare Unruhe durch massenhafte unkontrollierbare Arbeitslose. Perfide einerseits die indirekte Unterstellung, das Volk sei ja schuld an der Machtergreifung der Nazis,andererseits eine Kanzlerin, die in dem diktatorischen System der DDR aufgewachsen ist, das gerade durch die gesetzlich verankerte Arbeitspflicht ein Instrument sah, die Bürgerinnen und Bürger durch die Stasi besser kontrollieren zu können.
Dazu gehört eben auch eine systematische Entwertung der nicht arbeitenden Person.
Im Grunde genommen spielt dieses Establishment mit den Nazis wie es das Establishment in der Republik von Weimar tat!
Systematisch wird an spießbürgerliche Vorurteile angeknüpft, via Florida Rolf und, "Arbeitslose sind arbeitsscheu". Das alles ist nicht weit entfernt von "Arbeit mach frei". Seine Früchte auch jetzt schon gut erkennbar: AfD und Pegida.
Anstatt das Problem der sozialen Schieflage via Bildung und besserer sozialer Ausstattung zu bekämpfen, zeigen Politiker mit dem Finger auf "das Pack". Dabei ist doch der Höcke die "Pistole des kleinen Mannes". Und der ist, wie in der Republik von Weimar" eben nicht der total Abgehängte,sondern der von Status und Abstiegsängsten geplagte Mittelstand.
Jener Mittelstand, der einst mit Verachtung auf den Harz IV Empfänger blickte, jetzt sich allerdings nicht mehr ganz so sicher ist, ob er nicht selbst bald dazu gehört.
Trotzdem betont vor allem Merkel: "Arbeit Arbeit und nochmal Arbeit!"
Nicht minder ihr Konkurrent Schulz, der nicht etwa das System im Sinne der digitalen Revolution reformieren will, sondern den "hart arbeitenden Bürger".
Anstatt die Persönlichkeitsrechte der Bürger via Harz IV zu pervertieren, sollte sich endlich mal das Menschenbild ändern. Wenn die Politiker kein Vertrauen in ihre Bürger haben, wie soll dann Vertrauen der Bürger in die Politik entstehen?