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  • Hat se nicht alle

mehr als 1000 Beiträge seit 08.11.2015

Ich bin ein freiwilliger Underdog und spüre die Verachtung der Mitmenschen wohl

Vor Jahren habe ich, als gesellschaftlich privilegierter Unternehmer, mich entschieden nicht mehr Anerkennung, Geld und Macht hinterher zu laufen, sondern das Erworbene zu belassen und ein Leben ohne Status und dessen Kosten zu leben. Nach dem Prinzip: "was ich nicht ausgebe, das muss ich nicht erarbeiten" genieße ich ein komfortables Leben mit sehr wenig Arbeit und viel freier Zeit.

Dieses frei gewählte "Schicksal" bedingt, dass man nicht immer das Neueste zur Verfügung hat, manchmal Gebrauchtes anschafft, repariert statt wegzuwerfen und nicht tagsüber in einer Arbeitsstätte verweilt.

Dieses Verhalten bewirkt bei meinen Mitmenschen in schöner Regelmäßigkeit in die Schublade eines Sozialschmarotzers gesteckt zu werden.

Männliche Zeitgenossen scheinen kontinuierlich einen Hierarchiefilter zu besitzen, der konstant abcheckt, ob der Gegenüber über oder unter der eigenen Person steht (was auch immer das bedeutet). Das was in den "gehobenen Ebenen" die Uhr, die Schuhe oder der Anzug ist, das ist in breiter Ebene immer noch das Automobil. Wer wir ich, einen betagten Opel Vivaro vor dem Haus stehen hat, der hat schon ausgeschissen, egal wie praktisch oder bezahlt er ist. Wenn man dazu noch zu jeder Tageszeit in bequemen Cargohosen und T-Shirt rumschlappt, hat man seinen Platz in der männlichen Gesellschaft verwirkt und sollte sich geflissentlich dem vermehrten Alkoholkonsum hingeben. Dies alles genügt bereits, um als unwerter Zeitgenosse abgestempelt zu werden.

Ich selber bin in der komfortablen Lage auf die werte Meinung meiner Zeitgenossen einen Furz zu lassen und sollte es doch notwendig werden, kann sich mit den Jokern:

- alles bezahlt
- ich finanziere mich vollständig selber

zu kontern, wobei just in diesem Moment die Stimmung rapide in Neid und Missgunst umschlägt, denn wohl jeder möchte sich den Traum von mehr Leben und weniger Arbeiten erfüllen.

Für Menschen die nicht das Glück dieser Freiheiten haben und vom Wohlwollen des Job-Centers abhängig sind ist die Verachtung der Mitmenschen nicht so einfach zu ignorieren. Sie werden tatsächlich wie Menschen zweiter Klasse behandelt und Auswirkungen auf deren Psyche können wohl nicht bezweifelt werden.

Ich kann die Aussage des Artikels also aus eigener Erfahrung bestätigen und freue mich auf die Veröffentlichung des zweiten Teils.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (02.04.2017 14:12).

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