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  • Heisasa

mehr als 1000 Beiträge seit 22.10.2004

Nicht nur Schröder. Seit Merkel heißt es: Hauptsache Exportweltmeister.

Auf der einen Seite das „hartzende Pack“, das man mit Hartz IV wieder in Lohn und Brot bringen muß (oder die das bitteschön selbst tun sollen), auf der anderen Seite die überstundenproduzierende und Überstunden vor sich herschiebende Herde der ausgelaugten Angestellten und Arbeiter, bei denen ebenfalls vermehrt Burnout und andere psychische Probleme festgestellt werden. Und die um ihren gerechten Lohn beschissen werden.

Das mit dem angeblichen Fachkräftemangel in der (IT-Branche) ist da nur ein Wink mit dem Zaunpfahl: es geht um die Senkung der Lohnkosten. Und wie schafft man das, ohne daß die Arbeiterklasse das mitbekommen?

Mit dem Euro. Was anfangs schön klang, endlich mal schön ins europäische Ausland reisen zu können, hat dazu geführt, daß:

1) der Euro in kleinen Ländern gegenüber der früheren Nationalwährung überbewertet und
2) der Euro in großen Ländern gegenüber der früheren Nationalwährung unterbewertet wurde.

Was dann dazu geführt hat, daß „starke“ Länder wie Deutschland kleine, „schwache“ Länder wie Griechenland „retten“ müssen, d.h. große Geldmengen umverteilt werden, und dadurch auch außerhalb der Euro-Länder der Wert gegenüber anderen Währungen wie dem Dollar verliert (1,40 zu 1,10 US-$ für 1€ binnen eines halben Jahres), d.h. die Arbeit von Lieschen Müller wird im Ausland billiger, aber ausländische Waren für sie teurer im Einkauf. Sie kann sich also weniger leisten.

Die anderen Gearschten sind die Kleinsparer, die es wagten, ihr hart erarbeitetes Geld auf die hohe Kante zu legen anstatt auszugeben. Denn die Nutznießer der europäischen Nullzinspolitik ist… die Politik mit ihren öffentlichen Kassen.

1) Der Staat zieht dem Kleinsparer (als Stellvertreter aller, die Geld bei der Bank haben) die Zinsen ab und schmeißt das Geld selber aus dem Fenster, weil er selbst kaum oder keine Zinsen mehr zahlen muß.

2) Als Folge bleibt dem Anleger, es entweder mit risikobehafteten Aktien zu versuchen oder das Geld auf den Kopf zu hauen → 16% des Bruttoverkaufspreises gehen davon wieder als Mehreinnahmen an den Staat.

3) Anleihen herausbringen und dafür noch Zinsen kassieren kann nur der Staat. Lieschen Müller muß sich weiter den Regeln der Banken, oh pardon, des Marktes beugen und bekommt entweder keinen Kredit oder muß wie eh und je Zinsen dafür berappen.

Da ist glaube ich einiges aus dem Ruder gelaufen, was die Verteilung der Arbeit und ihrer Gegenleistung angeht.

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