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Re: Selbstwertgefuehl bei Lidl an der Kasse oder als Burgerbrater bei Mc Donalds

heterocephalus g-laber schrieb am 03.04.2017 09:43:

Es wird Dich überraschen. Diejenigen davon, die ich kenne haben es. Einer der besten Freunde meines Sohnes ist Burgerbrater und der ist sogar ziemlich stolz darauf, sich das Studium mit diesem Job selber zu finanzieren und nicht auf Almosen angewiesen zu sein.

Bitte nicht falsch verstehen, das geht nicht gegen den Burgerbrater, an dessen Beruf nichts auszusetzen ist, aber ich sehe hier zwei wichtige Punkte:
der Herr ist ja, wie es sich anhört, nicht stolz darauf, Burgerbrater zu sein, er ist stolz darauf, dass er sich das Studium selbst finanziert, d.h. nicht als "Schmarotzer" oder "Bettler" angesehen zu werden. Das könnte durchaus also auch von anderer Seite aus gesehen werden: wieso sieht der junge Mann z.B. nicht die Tatsache, dass es für viele notwendig ist, neben dem Studium zu arbeiten, als Problem an weil sich dadurch oft ja Studien auch verzögern oder Menschen es nicht schaffen weil sie mit der Doppelbelastung überfordert sind...

Und wieso würde er beispielsweise BaFöG als Almosen sehen? Nichts gegen Menschen, die es aus "eigener Kraft" schaffen wollen, aber mir kommt es manchmal so vor4, als würde schon hier ein "Also, ich lieg dem Staat nicht auf der Tasche"-Denken ergeben, was die eine Version des Studenten, ALG II-Empfängers... als besser als die andere ansieht, eine Methode, die ja momentan auch M. Schulz nutzt.

Was wäre denn, wenn der Herr die Möglichkeit hätte, neben dem Studium eine andere Tätigkeit als Burgerbrater auszuüben? Würde er "stolz auf sein Burgerbraten" sein und sagen "nö, ich stapel lieber weiterhin Patties auf Semmeln und garniere das mit Gurken etc." oder doch eher "na, dann nehm ich den anderen Job"?

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