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  • Spießbürger

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Re: Marinaleda Andalusien. Das sozialistische Dorf der Gleichheit

polis schrieb am 04.04.2017 04:08:

Spießbürger schrieb am 03.04.2017 08:40:

seyinphyin schrieb am 03.04.2017 05:01:

.....

Noch nie hat eine despotisch geführte Wirtschaft - und nichts anderes beschreibt Kapitalismus - auch nur funktioniert, geschweige denn Fortschritt geschaffen.

Despotisch bedeutet doch das es es einen Alleinherrscher gäbe der die Wirtschaft führt. Das ist aber in kapitalistischen Systemen nicht gegeben. Konkurrenz belebt das Geschäft wie es so schön heißt.

All das, was man dem Kapitalismus an positiven zuschreibt, kann jedes anderes System genauso und besser liefern, weil für weit mehr, weil durchaus für alle und schon allein das Wegfallen all der negativen Aspekte des Kapitalismus, allen voran eine Bevölkerung frei von der tagtäglichen Existenzangst, frei von dem absurden, zerstörerischen Raubbau für noch absurdere Wachstumfantasien, nur um die Gier nach noch mehr zu befriedige und natürlich frei von dem Krieg den das zwangsläufig mit sich bringt, wäre ein Fortschritt der sogar weit über die Industrialisierung hinaus geht.

Nenne doch mal Alternativsysteme die das von dir behauptete gezeigt haben.

Es funktioniert für die 2800 Bewohner ganz gut. OK, ist ein Mikrokosmos.

Das ist das Problem. In so einem begrenzten Umfeld funktionieren viele Alternativsysteme. Das ist auch toll und jeder der das machen will soll das machen. Von den Kibbuzim über direkte Demokratie zu Kommunismus oder Anarchismus. In solchen Größenordnungen und mit der Option "geht doch wenn du nicht mitmachen willst" funktioniert das super.
Aber ich wohne in einer Stadt in einem Vorort. Dieser Vorort alleine hat 20 mal so viele Einwohner und der größere Einzugsbereich meiner Stadt hat ca. 1000 mal so viele Einwohner wie dein Beispiel.

Zitat: Was im Dorf angebaut und wie investiert wird, das entscheiden die Stadtversammlung oder die Versammlung der Genossenschaftler, je nach Aufgabenbereich. In Marinaleda entscheiden die BürgerInnen, wann welche Häuser renoviert werden, wie das neue Altersheim finanziert und vor allem, wie viele neue 15-Euro-Häuser gebaut werden.

Die Häuser erwecken Neid in ganz Spanien, denn sie sind das beste Gegenbeispiel für all jene, die behaupten, dass der Antikapitalismus Utopie ist. Marinaleda stellt jedem Dorfbewohner und jeder Dorfbewohnerin ein Grundstück zur Verfügung, gratis. Über ein Programm der andalusischen Regierung wird das Baumaterial bezuschusst, Architekt und Maurer bezahlt die Dorfgemeinschaft. Die restlichen Kosten betragen ca. 50.000 Euro, 100.000 Euro weniger als in den übrigen Gemeinden. Um diesen Betrag abzuzahlen, müssen die Dorfbewohner jeden Monat 15 Euro entrichten. Durch diesen niedrigen Betrag wird sichergestellt, dass kein Mensch in Marinaleda in Armut leben muss und dass die Häuser nicht verkauft, sondern nur vererbt werden. In Marinaleda gilt eine Weisheit, die der Rest der Welt vergessen zu haben scheint: „Wohnen ist ein Menschenrecht und keine Ware, mit der Handel betrieben werden kann.”

Das klingt alles super. Aber eben Kram der im großen Rahmen nicht so einfach umzusetzen ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Marinaleda
Meint das viele Menschen hier Zuschüsse von Außen erhalten und dann noch das gesponserte Baumaterial...

Nette Utopie.

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