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  • Mathematiker

mehr als 1000 Beiträge seit 22.02.2014

Unterwegs bei der Hartz-IV-Kirche

Wie noch einmal die Glaubenssätze der Hartz-IV Kirche:
1.) Alle Menschen sind gleich und jeder Mensch will arbeiten und möglichst viele Steuern an die Gemeinschaft zahlen.
2.) Jeder Mensch kann und will durch Ausbildung fit für den Arbeitsmarkt gemacht werden und bekommt dann auch einen guten Job.
3.) Wenn 2.) nicht klappt, dann hat sich die Person einfach nicht genug bemüht

Dieses positivistische Menschenbild hat aber nichts mit der Realität zu tun.
Die Intention der Linken, die Unterschicht durch Gleichstellung mit dem Heer der Angestellten, von ihrem Stigma zu befreien und in den Arbeitmarkt zu führen und damit aufzulösen, hat genau das Gegenteil bewirkt: Jeder Arbeitnehmer kann heute bis nach ganz Unten fallen und wird damit der Unterschicht gleichgestellt.

Betrachten wir einmal die Aussagen im Einzelnen:

Einige erklärten hinter vorgehaltener Hand, solche Forderungen würden vor jeder Wahl erhoben, um die Mittelschicht gegen vermeintliche Faulenzer aufzuhetzen.

Na, fängt die Mittelschicht schon bei der Kassiererin im Supermarkt an? Das sind doch die großen Verarschten in unserem System, die keine Lobby mehr haben, seit der SPD der Linkspartei hinterher läuft. Die sitzen ihr Leben hinter der Kasse ab und bekommen dafür ein lächerliches Gehalt, wenn man dort Hartz-IV-Leistungen und geldwerte Vorteile gegenrechnet. Heben diese Leutchen, den Daumen, wenn den Clansmen vom Remmo-Clan vorbeikommen, die Hartz-IV beziehen und gleichzeitig mit Karren herumfahren, für die besagte Kassiererin 10 Jahre ihr Brutto abdrücken müßte?
Ich denke nicht.

"Aus arbeitsmarktpolitischer Perspektive ist das dänische Vorhaben nicht sinnvoll, da nicht zu erwarten ist, dass die zu tätigenden Arbeiten eine nachhaltige Integration in den regulären Arbeitsmarkt befördern", sagte eine Sprecherin auf Anfrage.

Was dabei gerne ignoriert wird: Bei unserer Arbeitslotterie gibt es Leute, die sich permanent auf der Verliererstraße befinden, weil die überhaupt keine Chance haben ihre Motivation unter Beweis zu stellen und ihre Leistung zu zeigen. Auch das verändert Menschen.

Gegenleistung gegenüber dem Steuerzahler somit nicht darin, gemeinnützig tätig zu werden, sondern darin, aktiv an Maßnahmen der eigenen Eingliederung mitzuwirken.

Eine Runde Bullshit. Aber der Glaubensatz 3.) So werden alle in einen Topf geworfen.

"Der Verein Tacheles lehnt einen Arbeitsdienst für Arbeitslose schärfstens ab", schrieb dessen Vorsitzender Harald Thomé, da ein solcher Zwangsdienst nicht zur Arbeitsmarktintegration geeignet sei. "Geeignet wäre, Beratung, Unterstützung, Weiterbildung und Umschulung und Hilfen wie beispielsweise zur Erlangung eines Führerscheins, Kfz oder auch für ein Fahrrad."

Genau. Wie das Hartz-System klappt nicht? Da muss einfach noch fester gebetet werden! Als Motivation für den Arbeitseinstieg schenken wir unseren Clansmen doch einfach ihre Luxuskarren, damit die sehen können, was man mit ehrlicher Arbeit so alles verdienen kann. Warum sammelt denn dieser skurrile Verein nicht für dieses Vorhaben oder leiert seinen Mitgliedern das Geld dafür aus der Tasche? Dann haben die wenigstens zu tun.

Sinnvoll wäre auch, so Thomé weiter, dass nachgewiesene Arbeit bei gemeinnützigen Organisationen mit 2,50 Euro je Stunde durch öffentliche Mittel entlohnt würden. "Das schafft Motivation, würde die gemeinnützige Arbeit boomen lassen und würde eine nachhaltige Integration von Langzeitarbeitslosen in den Arbeitsmarkt ermöglichen."

Da hat unser kleiner Kapitalist aber keinen Plan von Psychologie.
Und wieviel Leute sollen dann eigentlich als Kontrolletis herumrennen, dass sich manche Hanseln sich da nicht einfach ein leistungsloses Zusatzeinkommen genehmigen?

Arbeitslose sind durch ihren Status ohnehin schon materiell gestraft.

So ein Quatsch. Eine hübsche Pauschalaussage, die nichts taugt. Es gibt genug Menschen, die kommen hauptsächlich wegen der tollen Sozialknete nach Deutschland. Und unsere Clansmen sehen nun wirklich nicht gestraft aus.

Als sie noch sozialversicherungspflichtig beschäftigt waren, haben sie in eine Versicherung eingezahlt und Rechte und Anwartschaften erworben, um im Falle der Arbeitslosigkeit halbwegs abgesichert zu sein.

Die Arbeitslosen, die vorher hinreichend lang gearbeitet hatten, hatten sich früher damit auch ein Recht auf einen gewissen sozialen Status und eine Besserstellung gegenüber den Sozalhilfeempfängern erarbeitet.
Die Leutchen sind, Dank Grüne und SPD, mit ihren SPD-nahen Gewerkschaften in den Topf mit den Anderen gekippt worden. Das war der große soziale Kahlschlag für die Linke Hartz-IV Ideologie, die Alle gleich macht. Die SPD und der große Kahlschlag gerade bei ihrer Kernwählerschaft. Die Prekarisierung ganzer Berufszweige war nur eine logische Konsequenz aus dieser Ideologie. Gerade die Hanseln der sterbenden DBG-Gewerkschaften sollten da Mal schön ihren Rand halten.

Der Paritätische Gesamtverband nahm zunächst nicht Stellung, hatte allerdings hatte Ende Juli allerdings einen Neun-Punkte-Katalog vorgelegt, mit dem die Langzeitarbeitslosigkeit überwunden werden soll. Ein Arbeitsdienst für Arbeitslose gehörte nicht zu den neun Punkten.

Was von den konservativen Politikern mit ihrer Forderung nach Zwangsarbeit für Arbeitslose nicht beachtet wird: Vor der Corona-Pandemie ging die Langzeitarbeitslosigkeit zurück, doch im Verlauf der Pandemie stieg die Zahl der Langzeitarbeitslosen auf über eine Million Menschen (Stand: Juli 2021) an. Im Vergleich zum Februar 2020 lag sie im Juli um ganze 47 Prozent höher.

Tja, dabei ist gerade der Hartz-IV Bezug bei unseren ganzen syrischen Neubürgern bei ungefähr 70%. Da man jetzt auch alle Beladenen und Ortskräfte, die für die Deutschen als Gebädereiniger in Afghanistan gearbeitet hatten, auch ins Land holen wird, wird die Quote ähnlich schlecht sein.
Das war die Stoßrichtung bei den Dänen. Und das steht uns auch ganz gut zu Gesicht.

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