Die Forderung sei indiskutabel und sie wäre das Ende des Industriestandorts Deutschland. "Nicht gleich, aber mit Sicherheit auf Dauer", so Traub. Man müsse aufpassen, dass sich Deutschland "nicht zur Wohlfühloase in der postindustriellen Nicht-Leistungsgesellschaft" entwickle. Und wenn sich die Gewerkschaft durchsetzen solle, dann werde man das internationale Produktionsnetzwerk verstärkt nutzen und anderswo produzieren.
Gerne. Wenn dann in 15 Jahren die Qualität stimmt und der Unternehmer nicht etwa seinen Betrieb verloren hat (andere Staaten, andere Vorgehensweisen) kann er bei genügend Geduld seinrr Geldgeber sicher auch den deutschen Markt neu "erobern".
Witzloses Gepoker, man lebt mit der Situatiin zuhause. Erinnere mich an einen Textilunternehmer, der in die Philippinen ging - weil die Arbeitskräfte billiger waren. Nach fünf Jahren enteignet, unter Vorwänden, als die Fabrik lief. Sein Gebäude hierzulande kostete aber weiter, Ende der 80er war das. Heute auch möglich, unverändert - der Herr hat daraus gelernt, hat er mir damals erzählt. Geschadet hat er seinen Landsleuten, was die ihm "dankten".
Ungarn macht es übrigens ähnlich, hat eine Art "Entnahmesystem" geschaffen, so wurde mehrfach berichtet. Nachdenken: Jeder Staat hat Eigeninteressen, und will Gewinn in seinem Land haben, nicht woandershin verlieren. Sagt er natürlich nie, wäre auch dumm: Dann würde niemand investieren. Also bleib bei deinen Leisten, Schuster.
Miteinander, nicht gegeneinander. Du bekommst, was der Marktwert deiner eigenen Arbeit ist, Unternehmer. Weniger eben auch, manchmal. Fast wie bei Mary Poppins: Der Wind hat sich gedreht. Schuß aus der Kanone, damit alle das mitbekommen?
PS: Waren es 1970 noch 69%der Werktätigen, die zum Erhalt des Grundlebensstandards notwendig waren, sind es heute etwa 24%. Ursache ist die höhere Produktivität, die der Kapitalist schaffen muß, will er nicht untergehen (steht sinngemäß, aber ausformuliert bei Marx - den zu kennen, sollte man als Unternehmer, der hat die Prinzipien gut erläutert, nach denen unsere Wirtschaft funktioniert, und auch, warum das mit dem Sozialismus nicht so einfach ist).
Da sind 30 Stunden Arbeit ausreichend, um bei weniger Arbeitskräften auch weiterhin zu wachsen. Wer mehr will, muß mehr zahlen, netto, versteht sich. Auch klar: das geht nicht in allen Bereichen, deshalb muß man sorgfältig abwägen, wo man länger arbeiten lassen möchte.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (19.09.2023 11:37).