Es ist nicht gesagt dass ich bei 40 Zwangsstunden im Büro produktiver arbeite als bei 32.
Mein Job ist sehr stark vom Kundengeschäft abhängig, wenn an einem Tag keine 5 Leute anrufen, kann ich 2 Leute nach Hause schicken.
Wenn ich allerdings am Montag schon zuhause war, und für den Rest der Woche extrem viel Arbeit anfällt, werde ich das auch irgendwie hinkriegen.
Arbeitgeber haben die Angewohnheit immer gegen die Freiheiten der Arbeitnehmer zu argumentieren. Es gibt zuviele Urlaubstage, zuviele Feiertage, zuviele Krankenstände, zuviele außertürliche Gelegenheiten fernzubleiben (Schwangerschaft, Todesfall, Umzug). Dann sollen Behörden- und Arztwege bitte nur zu den Randzeiten statt finden. Ja eh, weil mein Arbeitgeber natürlich der einzige ist der auf diese Idee kommt. Das sind genau die Zeiten, wo ich Wochen und Monate auf einen Termin warten kann.
Tierarztbesuche, Möbellieferungen, Abholungen sollen doch bitte Freunde und Verwandte für einen erledigen, ja klar, deren Chefs erlauben denen sicher sich frei zu nehmen, um die Profite eines anderen Unternehmens zu fördern.
Der Firmenausflug, das Firmenessen, der Eventbesuch ist natürlich keine Arbeitszeit, obwohl man mit Firmenhalsband antanzen darf.
Im Home Office wird angeblich nichts gearbeitet, aber am Wochenende und im Urlaub soll man doch bitte brav die Emails lesen.
Sorry. Ich habe soviel Mitleid mit Arbeitgebern die an der 4-Tage Woche niedergehen wie für Jaguar-Besitzer die an der Reparaturrechnung niederbrechen.
Selbstständig wird man aus eigenem Antrieb, die Risiken waren immer bekannt. Mich hat dagegen keiner gefragt ob mir das Angestelltendasein gefällt, ich habe so oder so meine Rechnungen zu bezahlen. Zu dem was mir an Gesundheit und Privatleben übrig bleibt, habe ich kein Mitspracherecht.