Captain Data schrieb am 06.01.2019 17:32:
"Fürsorgepflicht" - hast nicht du persönlich, sondern der Staat.
Fürsorgepflicht nur für die, die nicht können - nicht für die, die nicht wollen. Fürsorge ist keine Hängematte.
Willst du was ändern, musst du eben zum Abgeordneten deines Wahlkreises gehen und entsprechende Eingaben machen und dann auf die nötige Mehrheit im Bundestag hoffen, damit die Fürsorgepflicht im Grundgesetz abgeschafft wird.
Unnötig, da die Fürsorgepflicht ohnehin nicht soweit geht, wie Du das gerne hättest. Ansonsten braucht man da auch nicht groß drauf zu achten, wen man wählt, solange es nicht gerade Die Linke ist.
Warum wird demjenigen, der hart gearbeitet hat, sein Vermögen genommen und dann auch noch die Leistung sanktioniert, wenn er nicht einsieht, nach der Ingenieurskarriere als Lagerist zum Mindestlohn eingesetzt zu werden?
Weil er kein Recht hat, stattdessen der Gesellschaft auf der Tasche zu liegen. Die Leistungen, die er anderen hat zukommen lassen, sind keine Einzahlung gewesen. Er hat bereitwillig seine Fürsorgepflicht wahrgenommen, ohne dafür selbst was zu erwerben. So funktioniert das mit dem staatlichen Umlagesystem. Alles weg.
Nochmal: ich rede grundsätzlich IMMER über Menschen, die arbeiten wollen, aber die auch rechnen können.
Eben. Denen es völlig wurst ist, wenn sie anderen auf der Tasche liegen. Deswegen brauchen sie die Sanktionen als kleine Rechenhilfe.
Ansonsten ist die Aushandlung von Löhnen grundsätzlich nicht Aufgabe des Staates, sondern der Gewerkschaften. Den Staat ersatzweise reinzuziehen, weil die Gewerkschaften ihrer Aufgabe nicht nachkommen, halte ich sowieso für verfehlt.
Im Übrigen jubeln doch alle über den Import weiterer billiger Arbeitskräfte, um die Löhne noch weiter zu drücken. Wer dagegen ist, ist automatisch ein Nazi. Ja bitteschön, dann beschwert Euch doch nicht, wenn dank mehr Angebot an importierten Arbeitskräften die Löhne nachgeben. Geliefert wie bestellt, wir schaffen das schon.
Ich wünsch mir für die Brummifahrer ein GDL-artige Gewerkschaft, egal, wo sie herkommen.
Dann gründe halt eine.
Warum nochmal muss also der eben eingestellte Langzeitarbeitslose erheblich schlechter behandelt werden, als dessen länger arbeitende Kollege?
Weil er sonst sofort tatsächlich entlassen WIRD. Genaugenommen eben deswegen aber auch gar nicht erst eingestellt.
Von ALG II kann ich nicht menschenwürdig leben.
Doch, kann man. Außerdem ist das im Allgemeinen auch nicht als Dauerlösung gedacht, damit das nicht zur Hängematte wird mitsamt regelrechten Sozialhilfe-Dynastien.
Vom Mindestlohn auch nicht.
Das ist aber kein ALG2-Problem.