cronos_the_master_of_time schrieb am 04.02.2024 00:24:
ersiees schrieb am 03.02.2024 10:02:
cronos_the_master_of_time schrieb am 03.02.2024 09:03:
Wer sich nicht über Wochenende und Ferien freut, sollte zum Psychiater. Der scheint mit seinem Leben ja nichts anzufangen zu wissen.
Gruss cronos
Ich vermute, du hast recht!
Forscher haben nämlich herausgefunden, dass Menschen, die am Freitag früher mit der Arbeit aufhören, mehr vom Wochenende haben.
Deswegen gehe ich am Freitag auch um 14:00 nach Hause, wenn mein Gleitzeitkonto das hergibt.
Gruss cronos
Von meinen insgesamt 38 auf die Pension angerechneten Jahren war ich ca 30 Jahre in unterschiedlichen Position auch im Personalmanagement eingebunden.
Ich habe mir dann " Freizeit" genommen, wenn ich das Gefühl hatte, dass ich nichts Besseres zu tun habe und einfach abschalten wollte. Aber Arbeit war nie eine Bürde, es war Anregung, weil es mich forderte, weil ich mich selbst forderte. Ich musste auch nur einige wenige Jahre dieser genannten 38 die Vorgaben Anderer erfüllen.
Aber wie kam es dazu?
Ich habe nie Verantwortung übertragen bekommen, ich habe sie mir einfach genommen. Und zwar dann, wenn ich für mich feststellte, einem unfähigen "Vorgesetzten" gegenüber zu stehen. Egal wer und wo das jeweils war, es gibt immer Leute, die jemandem vorgesetzt sind. So ist die Welt (Empfehlenswert: Das Buch von Kenneth Blanchard, Der Minutenmanager und der Klammeraffe)
Was mich natürlich vielfach dem Konflikt mit denen ausgesetzt hat, welche Verantwortung per Dienstweg übertragen bekommen haben. Nur war es halt so, dass ich einfach besser war als die, weswegen man an mir nicht vorbeikam. Ich war aber nicht besser als manche - die ich auch getroffen habe - die tatsächlich gute Vorgesetzte waren. Menschlich und auch mit Sachverstand versehen. Mit solchen Leuten konnte man sich gut entwickeln, was sich auch reziprok auswirkte.
Leider waren und sind diese Leute aber sehr selten. Siehe auch das Lorenz-Peter-Prinzip, “In a hierarchy every employee tends to rise to his level of incompetence.”
BTW: ich hatte auch Familie - bin heute Single und mit einem heute 42 Jahre alten Sohn, dessen Work-Life-Balance-Anforderungen sich dramatisch in Richtung Life bewegt. Find ich gut, denn für ihn ist tatsächlich auch das "Life" Teil des Einkommenshintergrunds, somit keine Arbeit. Ich schreibe das deswegen, damit nicht der Eindruck entsteht, dass ich ein autistischer Sozialfall mit Inselbegabung wäre.
Die Kneipe um die Ecke war nie der Wunsch von mir, auch die Freizeit kann man qualitativ anders erfahren und gestalten. Ich habe sogar Sport auf Leistungsniveau betrieben. Also, ich hatte (neben der Arbeit) genug Freizeit, über Jahre hinweg sogar 2 Monat Urlaub im Jahr (bei völlig freier Destinationswahl). Aber es gab auch Jahre ohne jeglichen Urlaub.
Vermutlich bist du deutlich jünger als ich und möchtest ja noch die Welt erleben. Ich habe das hinter mir, bin aber täglich 15 Stunden damit beschäftigt, das, was ich erlebt, erfahren, erlernt habe, zu verarbeiten. Da ich mitten in Schigebieten aufgewachsen bin, hatte ich auch nie den ausgewiesenen Winterurlaub, das war einfach nur die Normalbeschäftigung. Weil ich Koffer für unhandlich halte, reiste ich (sofern nicht beruflich) ausschließlich mit Rucksack. Heute bin ich nachdenklich ob des von mir produzierten CO2-Ausstoßes, der weit über dem eines Normalbürgers war. Dafür vermied ich es, Autos zu besitzen, wenn mich nicht der Steuerberater dazu zwang. Auch musste wegen mir kein einziges Fernsehgerät produziert werden. Wohl aber sehr aufwendige Stereoanlagen und Lautsprecherboxen, welche aber Jahrzehnte ihren Dienst versehen. Auch können Bücher eine sehr attraktive Tapete für ein Bibliothek sein. Es gibt sogar Menschen, die solche Wände als Summe von Einzeltiteln wahrnehmen. Das sind aber heute die Ausnahmen. Kein Wunder, junge Menschen halten heutzutage mangels anderer Möglichkeiten Schuhschachteln mit Klo für eine Wohnung.
Du siehst:
Es gibt immer und für jeden die Möglichkeit, aus einer ungeliebten Lebenssituation etwas besseres zu machen. Wer es nicht kann (oder wer nicht den Mut dazu hat), der ist dazu verdammt, die Idiotenarbeit zu machen und auf den Freitag zu warten. Kein Mitleid.