Mit der Analyse des Neoliberalismus in Argentinien stimme ich überein.
Was den argentinischen Peso angeht, denke ich, das große Problem ist der Vertrauensverlust in die Wlährung, sowohl im Inneren, aber auch international. Diesen Vertrauensverlust wettzumachen halte ich allein mittelfristig schon für unmöglich. Mir ist deshalb unklar, wie die Inflation zu stoppen wäre ohne grundlegende Währungsreform, wie immer die aussehen mag.
Milei will den US-Dollar. Was nach einer einfachen Lösung aussieht, bedeutet jedoch einen gravierenden dauerhaften Verlust an staatlicher Souveränität. Hinzu kommt, dass ich keinen großen praktischen Unterschied erkennen kann, ob man nun den Dollar direkt einführt, oder den Peso an den Dollar koppelt, wie in den 90er Jahren. Eine Maßnahme, die zum Total-Kollaps von Argentinien 2001 führte. Denn wenn die Inflation in Dollar-Argentinien höher sein wird, als in den USA, wird sich diese Geschichte doch wiederholen, nicht?
Dann müsste Milei also doch die Preise festsetzen? Denn der freie Markt holt sich sein Geld doch gerne über höhere Preise, vor allem, wenn so ein Markt seit langem hohe Inflation gewöhnt ist?
Wahrscheinlich juckt den erschreckend geschichtslosen Radikalliberalen das auch gar nicht. Wenn Argentinien den US-Dollar einführt, wird es den Reichen eine Zeit lang richtig gut gehen, der Export wird aber leiden. Und wenn es zusammenbricht, haben die Reichen ihre vergrößerten Schafherden eh im Trockenen, also auf Konten außerhalb Argentiniens.