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mehr als 1000 Beiträge seit 13.01.2000

Das Erbe von 2015

Ein kurzer Einschub: 2015 war Argentinien soweit heruntergewirtschaftet, dass in der Zentralbank kaum noch Reserven existierten, das Land in einem Default steckte und damit keine Kredite mehr bekam, und die Kassen teilweise so leer waren, dass die Lohnzahlungen fuer Dezember 2015 nicht sicher waren. (Wenn ich mich recht erinnere, wurden einige Zahlungen aufgeteilt und in mehreren Teilen geleistet.)

Ausserdem gab es gewaltige Defizite in der Wartung der oeffentlichen Infrastruktur: Strassen mit mehr Schlagloechern als Asphalt, entgleisende Zuege, ein alle paar Wochen zusammenbrechendes Stromnetz, ein unzureichendes und schlecht gewartetes Abwassersystem, was zu weit reichenden Ueberschwemmungen fuehrte, usw.

Schlimmer noch: es wurde bald bekannt, dass unter den Kirchners ein gigantisches Korruptionssystem aufgebaut wurde, in dem Bauprojekte der oeffentlichen Hand ueberteuert minderwertig, oder schlichtweg nicht ausgefuehrt wurden, und das Geld dann an die Kirchners und Komplizen zurueckfloss. Dazu gibt es bereits mehrere Urteile, darunter auch gegen Cristina Kirchner, und die Justiz ist noch lange nicht damit fertig.

Eines der letzte Geschenke des ersten Kirchner-Regimes waren Dollar-Futures, die zum Wechselkurs von 2015 ausgegeben wurden, wobei allen klar war, dass die naechste Regierung den Wechselkurs deutlich erhoehen (also den Peso entwerten) wuerde. Damit alleine wurden der naechsten Regierung Milliardenverluste aufgebuerdet.

(Der Wechselkurs wurde damals kuenstlich niedrig gehalten, um den Effekt der Inflation zu kaschieren. Wegen dem "cepo" kam es zu einem bluehenden Schwarzmarkt, auf dem der US-Dollar 40-50% teurer gehandelt wurde. Fuer viele Operationen galt dieser Schwarzmarktdollar, im argentinischen Slang "blue" genannt, als eigentliche Referenz.)

- Werner

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