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  • Sinerider

mehr als 1000 Beiträge seit 13.11.2020

Die zentralen Fehlannahmen der Libertären

1. Herrscht in einer Volkswirtschaft Arbeitslosigkeit, dann immer nur deswegen weil die Löhne zu hoch sind.

Dabei wird verkannt, dass die Arbeitnehmer eine Doppelfunktion als Produktionsfaktor und Konsumenten einnehmen. Niedrigere Löhne = niedrigere Nachfrage = Rezession.

2. Niedrigere Löhne = höhere internationale Wettbewerbsfähigkeit = höherer Außenhandelsüberschuss = Beitrag zu mehr Wirtschaftswachstum und Beschäftigung.

Hier wird verkannt, dass in einem System der freien Wechselkurse und der voll konvertierbaren Währungen (den die Libertäre ja ausdrücklich wollen), die Produktionskosten keine Rolle spielen, sondern der Wechselkursmechanismus das ausgleicht.

3. Keine Kreditaufnahmen des Staates um die Wirtschaft anzuregen.

Dabei wird übersehen, dass es Wirtschaftswachstum nur dann gibt, wenn dies der Staat durch eine jährliche Neu-und Höherverschuldung induziert, falls nicht nur die privaten Haushalte, sondern auch die Unternehmen Nettosparer sind und der Handelsüberschuss die gesamtwirtschaftliche Sparquote nicht ausgleichen kann.

4. In einer Krise soll der Staat nicht helfen, sondern der freie Markt bringt von selbst die Wirtschaft zum Ausgleich.

Tut er nicht. Das ergibt Leute die am Bahnhof stehen mit dem Schild um den Hals "Nehme jede Arbeit für Essen an". Wie das endet hat man 1933 in Deutschland gesehen. Man sollte Argentinien die Daumen drücken, dass das Milei-Experiment nicht eben so endet.

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