Wenn man mit Libertären diskutiert, kommt man an den gleichen Punkt wie mit allen Ideologen: zu Annahmen, die nicht der Realität entsprechen. Etwa, dass Unternehmen keine Regulierung benötigen, weil sie im Zweifel durch Haftung kaputt geklagt werden. Oder es keine Monopole gibt, weil die Käufer einfach woanders kaufen. Es gibt auch keine Kartelle, weil jemand anderes das Kartell untergraben wird und - oh Mist, Patente und Urheberrecht, sind wir jetzt die Libertären, die dafür oder dagegen sind?
Und wenn man dann darauf verweist, dass entsprechende historische Beispiele ähnlich gut funktioniert haben wie der Kommunismus, bekommt man die gleiche Antwort wie von einem Kommunisten: es war eben nicht konsequent umgesetzt (was meist stimmt, da es in der Praxis nicht möglich war). Eben das ideologische Äquivalent von 'Du hast nicht fest genug geglaubt'.