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  • Der Psychater

410 Beiträge seit 05.04.2020

Re: Loesungsansaetze (2015-2019)

Lieber Werner,

als Deutscher in Argentinien gehörst du offensichtlich der Partei der Macristas an. Dabei ist die Politik von Macri ein Teil des heutigen Problems.

Der 50 Mrd Dollar Kredit des IWFs von ca. 2017 wurde nicht so ökonomisch sinnvoll eingesetzt, wie du das hier erklärst. Er diente vor allem der Währungsflucht der reichen Argentinier, die nun eine Bank gefunden hatten, die ihre im Grunde ziemlich wertlosen Pesos gegen Dollar tauschten. Das führte dazu, dass die Inflation erheblich anstieg, wodurch Macri ein zentrales Wahlkampfversprechen nicht einlöste, nämlich die Inflation zu senken. Die Auslandsverschuldung stieg enorm und Macri lieferte Argentinien erneut dem Diktat des IWFs aus. Die Wirkung des hohen Kredits verpuffte vollständig. Deshalb wurde Macri 2019 abgewählt.

Es gibt Vorwürfe und Anklagen gegen Christina Kirchner. Was da dran ist kann von außen nur schwer beurteilt werden, die Justiz ist sehr politisch in Argentinien. Der Kirchnerismus hat sicherlich seine Korruption, mit der Notenbank Stimmen zu kaufen z.B. Die Macristas und Mileis halte ich allerdings für nicht minder korrupt. Für die Währungsflucht der Reichen einen Batzen Schulden aufnehmen, das ist die Fortführung der Klientelpolitik der Peronisten, bloß etwas anderes Klientel. Wobei der Kirchnerismus weder sozialistisch ist, eher gewerkschaftsverbündet ohne marxistische Grundlage, noch die reiche Oberschicht angreift, zu denen die Kirchner ja auch gehören.

Ich bin kein Peronista, aber den radikalen Neoliberalismus lehne ich ab. Das ultra neoliberale Chile halte ich nicht für ein Land mit Vorbildcharakter, die Probleme dort sind gravierend.

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