"Eine alte Regel der Politik besagt, dass jeder Krieg mit einem Frieden endet."
Dieser Spruch entstammt einer Zeit, als sich Mächte gegenüber standen, die nicht über atomare Massenvernichtungswaffen verfügten. Heute ist durchaus denkbar, dass man statt "Frieden" auch "Auslöschung der Menschheit" als Ergebnis haben könnte.
Der gut gemachte Artikel selbst zeigt zumindest ansatzweise auf, dass die westlichen Akteure sehr wohl bewußt riskiert haben, dass die russische Seite eine weiter Kröte nicht schlucken würde.
Das Interesse der USA an einer friedlichen Koexistenz mit Putins Russland ist sehr überschaubar - auch hier ist ein regime change die angestrebte Lösung. Kollateralschäden werden hingenommen.
Die Propagandamaschinerie der westlichen Wertegemeinschaft hat mittlerweile alle Hemmungen fallen gelassen - statt Berichterstattung liefern die "staatstragenden Medien" Propaganda pur.
Dass die Politik des Westens den jetzigen Konflikt zumindest billigend inkauf genommen hat, wird kaum thematisiert, die NATO- Osterweiterung als selbstverständlich gerechtfertigt nicht hinterfragt.
Am Beispiel der scheinbar durch den Wunsch nach westlichen demokratischen Strukturen motivierten anti-russischen Aktionen etwa der Grünen durch ihre Böll-Stiftung auf dem Maidan, die zum Putsch beigetragen hat, lässt sich aufzeigen, wie weit zu gehen man bereit war. Das hat einerseits dazu geführt, dass Grünenpolitiker zu unerwünschten Personen erklärt wurden und nicht mehr nach Russland einreisen durften, aber sicher auch dazu, die Ukraine zu ermutigen, einen stramm anti-russischen Kurs einzuschlage. Eine Riesendummheit, wie sich gerade zeigt, denn Realpolitik hat wenig mit Wunschdenken oder gar Hirngespinsten zu tun.
Die Strategie der Vorwärtsverteidigung, die die Außenministerin gerade besonders aktiv betreibt, ist möglicherweise der Einsicht geschuldet, dass verhängnisvolle Fehler als Ergebnis einer Fehleinschätzung der realpoltischen Gegebenheiten zu diesem schrecklichen Zustand geführt haben, der letztlich die Existenz der gesamten Menschheit bedrohen könnte. Solches Politikerversagen sollte nicht dazu führen, dass die Verantwortlichen noch immer bestimmen dürfen, wo es langgehen soll.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (24.03.2022 17:32).