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  • GrenSo

mehr als 1000 Beiträge seit 26.09.2015

Re: Rentiere im Iran???

Porcupine17 schrieb am 12.11.2024 12:37:

Damit war der iranische Rentierstaat kaum lebensfähig.

Kann mir jemand diesen Satz erklären?

2 Sekunden suche im Netz und man wird fündig.

Rentier-Ökonomie, bezeichnet die politökonomische Grundlage von Rentier-Staaten, deren Wirtschaftssystem nicht auf der Herstellung von eigenen wirtschaftlichen Leistungen, sondern auf dem regelmäßigen Zufluss von Einkommen von außen (Renten) beruht.
Unterschieden werden Rohstoffrenten (z.B. für Öllieferungen), Lagerenten (z.B. für die Kontrolle über strategisch wichtige Kanaldurchfahrten) und internationale Renten in Form von Entwicklungszusammenarbeit.
Kennzeichnend für Rentier-Ökonomien ist die Tatsache, dass die externen Einnahmen direkt dem Staat zufließen. Sie werden von der Staatsführung und ihrem bürokratischen Apparat (Staatsklasse) in erheblichem Umfang zum Zwecke der Selbstprivilegierung und zur Stabilisierung der herrschenden Machtstrukturen (Macht) eingesetzt.
Rentier-Ökonomien sind nicht primär auf eine nachhaltige wirtschaftliche und soziale Entwicklung ausgerichtet, sondern auf eine Absicherung der Rentenzuflüsse von außen und eine Kontrolle über die Rentenverteilung im Innern durch die amtierende Staatsführung und ihre Klientel.
Die politökonomische Theorie der Rentier-Ökonomie bzw. des Rentier-Staates bietet Erklärungen für Entwicklungsblockaden vor allem in den Staaten des Vorderen Orients. Sie unterscheidet sich von dem Konzept des Rentenkapitalismus unter anderem durch die Berücksichtigung der Außenbeziehungen von Rentier-Staaten und durch die theoretische Konzeptualisierung der Akkumulations- und Distributionsmechanismen von Renten.

Quelle: https://www.spektrum.de/lexikon/geographie/rentier-oekonomie/6661

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (12.11.2024 12:52).

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