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Antwort

moldy schrieb am 15. August 2006 19:26

> Graham vertritt AFAIK nicht die im Artikel angesprochene Ideologie.

Da habe ich aber einen anderen Eindruck gehabt, als ich sein Buch
"Welt in Flammen" in den Händen hielt... (aus den 60ern). Eine ganz
klassische Apokalysen-Halluzination.

Auch sowas ist allzu typisch, z.B. diese besondere Ambivalenz
gegenüber Juden:

ZITAT " .... as more and more evangelicals began to be drawn into the
fringes of the dominant American culture during the 50’s and 60’s,
politicians took note of another voting constituency: Christian
Zionists. Richard Nixon, under the influence of Henry Kissinger,
agreed to support Israel for geopolitical reasons, though it only
meant that the Israelis “would be even more impossible to deal with
than before.” At the same time, he concurred, in the presence of
dispensationalist evangelist Billy Graham, that, while neither of
them particularly liked Jews, support for Israel was essential. He
nodded along while Graham lamented (in the recently disclosed 1972
Oval Office meeting) that “all—I mean, not all the Jews, but a lot of
the Jews are great friends of mine, they swarm around me and are
friendly to me because they know that I’m friendly with Israel. But
they don’t know how I really feel about what they are doing to this
country.”" ENDE

http://www.chroniclesmagazine.org/Chronicles/April2003/0403Wolf.html

HIer ist auch noch ein bescheidener Spruch, die site ist aber gut,
daher der link:
http://www.preteristarchive.com/StudyArchive/d/dispensationalism_salv
ation-law.html

B. Graham teilt seine Ansichten offenbar mit seinem Sohn und seinem
Schwiegervater (!).

> Du unterliegst dem Fehlschluss, dass alle "evangelical" oder "born
> again" Christen auch die im Artikel beschriebenen Meinungen
> vertreten. Tatsächlich dürften diese Leute aber unter evangelikalen
> Christen eine kleine Minderheit sein.

Das stimmt insofern, als dass diesen diese Eschatologie in ihren
Einzelheiten nur vage geläufig ist.

> Im Gegensatz zu dem, was hiesige Medien oft nahelegen,
> sind keineswegs alle Christen, die sich
> selbst als evangelikal verstehen, rechtskonservativ oder
> fundamentalistisch,

"Rechtskonservativ" hat drüben eine andere Nuanciertheit. Weisst du
das?

Aber als "fundamentalistisch" verstehen sie sich allemal, allerdings
nicht mit dem negativen Touch, den dieser Begriff in anderen
Zusammenhängen hätte oder gar für andere Leute so haben kann.

Sind ganz unschuldig in ihrem Glauben. (määäähhh)

> und selbst unter denen die es sind dürfte diese
> spezielle apokalyptische Ideologie nicht unbedingt mehrheitlich
> vertreten werden. Die von dir zitierten Studien behandeln diese Frage
> auch gar nicht, sondern Fragen nach viel viel allgemeineren Dingen,
> die sehr viele Leute mit "Ja" beantworten, die mit der Ideologie,
> über die der TP-Artikel spricht, absolut nichts zu tun haben.

Wie schon gesagt, die Einzelheiten dieser Eschatologie sind
esoterisch-verborgen und kein üblicher Diskussionspunkt unter
normalen Evangelikalen. Ihre Führer sind es, die die Fäden in der
Hand halten. Das zentriert sich auf gewisse Schulen, etc.

> Wenn jemand glaubt, dass die Welt in einer Schlacht zwischen Jesus
> und Satan enden wird, folgt daraus noch lange nicht, dass er der
> Meinung ist, dies aktiv herbeiführen oder beschleunigen zu müssen.

Das ist wahr. Aber das ganze Ethos dieser Führer, ihr Drängen nach
politischer Macht und die notorische Erteilung von "Ratschlägen" (wie
z.B. die Ermordung von Chavez), das Begrüssen von 911 als Strafe für
ein unzüchtiges Amerika und ähnliche Spirenzchen lassen es doch nicht
unwahrscheinlich erscheinen, dass man nicht nur den Politikern,
sondern am Ende auch noch Gott nachhelfen würde!

Die ganze Hybris, die sich in der Auslegung der Bibel bei ihnen
findet, würde hierin einen wahrhaft "würdigen" Abschluss finden.

Guck sie dir an, lies ihre Kommentare, dann kannst du deren
Entschlossenheit auch begreifen.

> Im
> Mittelalter hat man das auch geglaubt und war der Meinung, man müsse
> es möglichst weit rauszögern.

Das ist die demütige Alternative.

> Und ebenso wie es sicherlich vollkommen durchgeknallte
> Fundamentalisten gibt, die sich in solchen Umfragen nicht als
> "evangelical" oder "born again" bezeichnen, so gibt es eine ganze
> Menge Menschen, die das tun, politisch aber deutlich links von der
> religiösen Rechten einzuordnen sind. Es gibt nicht unbedeutende
> evangelikale Strömungen, die politisch dem linksliberalen Sprektrum
> zuzuordnen sind.

Die glauben dann wohl eher nicht, dass die Apokalypse immanent ist?

> Mit der Interpretation dieser Statistiken machst du es dir deutlich
> zu einfach, ähnlich wie der mies recherchierte TP-Artikel.

Wenn du ein Kenner der Materie bist, warum postest du nicht eine
angemessenere Darstellung der Evangelisten, z.B. einen link?

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