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  • blu_frisbee

mehr als 1000 Beiträge seit 12.09.2002

Re: Der "das System aus Menschen besteht"-bullshit

Feuermelder schrieb am 23. Dezember 2012 15:06

> blu_frisbee schrieb am 23. Dezember 2012 12:18

> > Feuermelder schrieb am 23. Dezember 2012 10:38
> > 
> > > Also lebst du mit dem Selbstbild, eine Ressource zu sein?
> > 
> > Nein, das ist kein Selbstbild sondern das Fremdbild, die Systemsicht.

> Ok, ok! Aber da das System aus Menschen besteht (das System hat kein
> Eigenabbild), teilen Menschen Menschen ein - auch wenn sie sich auf
> eine Systemsicht beziehen sollten. Insofern ist die Frage nach dem
> Menschenbild, das in einem System kursiert, schon relevant. 

Das ist die Idiotie gegen die ich seit Jahren anschreibe:
Daß das System aus Menschen bestünde.
Es wird nicht wahrer dadurch daß es ständig wiederholt wird mit der
gleichen Insistenz, mit der Galileo auf die Evidenz des Faktischen
verwiesen wurde, daß die Sonne sich um die Erde drehe. Sieht man
doch, mit eigenen Augen, jeden Morgen geht die Sonne im Osten auf,
was soll da noch Denken, Abstraktion etc. 

Nein, tut es nicht! Menschen sind keine individuellen Monaden, wie es
die bürgerliche Ideologie und Sie ständig wiederholen, sondern
Menschen sind gesellschaftliche Wesen und die kleinste
gesellschaftliche Einheit sind nicht 1, sondern 2 Menschen. Und
Gesellschaft ist keine bloße zusammenhangslose Menge von Individuen.

Das System besteht nicht aus Menschen, sondern aus Beziehungen.
Ein System ist keine bloße Menge, sondern eine Relation, eine
Algebra, eine Topologie, eine Ordnung.
Die wesentlich strukturierende Beziehung hier ist das exklusive und
exkludierende Privateigentum an Produktionsmitteln.

Wenn die Menschen in der Gesellschaft gesellschaftlich arbeitsteilig
produzieren, dies aber gleichwohl privat, dann müssen sie die
Arbeitsteilung hinterher, ex post über den Markt qua Tausch
rekonstruieren. 
Von da sinds nur noch keine Schritte zu Geld und Kapital und sobald
der doppelt freie Lohnarbeiter da ist wird die Produktionsweise
kapitalistisch.
Das immanenten Gesetz dieser Produktionsweise lautet Profit machen
und es ist keine innere Freiheit des persönlichen Kapitalisten dem
nachzukommen, die Konkurrenz herrscht ihm den Systemzwang als
äußerlichen auf. 

Die einzige Möglichkeit sich dem System individuell eskapistisch zu
verweigern besteht darin, Subsistenzbauer zu werden. Um überhaupt
Druck auf das System auszuüben müssen sich Menschen als
gesellschaftliche organisieren.

Sobald Ihre Ideologie vom Individuum sich an der Realität blamiert
wird sie "moralisch": Das ist das Defizit bürgerlicher Ideologie daß
sie die wesentlich Systemfunktion für den "moralischen" Mangel des
Personals hält.
> http://www.annotazioni.de/post/1013

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