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890 Beiträge seit 08.09.2001

Grundsätzliche Antwort

bombasstard schrieb am 11. Mai 2009 12:36

> Ich weiß, dass ich mich mit dieser Meinung nicht beliebt machen werde

Da solltest Du drüberstehen.

> Die Grundsätzliche Frage, die ihr, wir und die Gesellschaft als
> solche uns stellen müssen, ist:

> Brauchen wir überhaupt eine Armee? Und wenn, unter welchen
> Bedingungen, und wer soll in dieser Armee dienen?

Ich glaube, wir brauchen keine Armee. Wenn es eine Armee gibt,
sollten auf keinen Fall Zwangsarbeiter (Wehrpflichtige) darin
arbeiten. Das ist unwürdig - für die Menschen und auch für den Staat!

> Wenn Ihr, liebe Community-Mitglieder die erste Frage schon mit einem
> eindeutigen "Nein" beantwortet, dann ist natürlich jede Aktion, die
> die Armee, hier die Bundeswehr macht, eh von vorneherein daneben,
> verbrecherisch oder zumindest überflüssig.

Ja, oder würde sinnvollerweise von anderen Institutionen erledigt
werden. Ich hab nix dagegen, dass Soldaten Sandsäcke schleppen und
tote Vögel entsorgen. Das ist prima. Aber wir sollten nicht
vergessen, dass der Sinn und Zweck einer Armee ein anderer ist.

> Ich, für meinen Teil, beantworte diese Frage mit einem "Ja".

> So sehr ich mir auch eine Welt, in der alle händchenhaltend und
> singend in Frieden miteinander leben, wünsche, ist mir bewusst, dass
> es leider nicht so ist.

Nö, ist auch nicht so. Ich bedauere das auch.

> Eine Staatengemeinschaft wie die EU, ein Staat wie Deutschland
> braucht letzten Endes immer noch eine Art Absicherung, ein Schwert in
> der Scheide, welches ein potenzieller Aggressor auch als scharf
> empfinden sollte.

Ich finde, Du verklärst da ganz schön. Momentan ist die Bundeswehr
Aggressor. Die Frage nach einer Verteidigungsarmee hat seine
Berechtigung, geht aber m.E. völlig an der momentanen Wirklichkeit
vorbei. Momentan gibt es völkerrechtswidrige Krieg usw. Es ist m.E.
unlauter die Bundeswehr mit philosophisch als Verteidigungsarmee zu
rechtfertigen, wenn ihr momentanes Geschäft ein ganz anderes ist.

> Ich beantworte also die Frage "brauchen wir eine Armee" mit ja, und
> wenn ich das richtig verstanden habe, wird diese Frage auch durch
> unsere Gesellschaft im allgemeinen ebenfalls mit Ja beantwortet -
> zumindest konnte noch keine breite Mehrheit für eine Abschaffung der
> Armee gefunden werden.

Ja, seh ich auch so, ist leider so.

> Das bedeutet aber auch, dass eine von der Gesellschaft geduldete bzw.
> gebildete und geförderte Armee für sich werben können muss. Wenn man
> sich die Aufgabe des Soldaten als "Schutz" der Gesellschaft vor
> äußeren Gefahren ansieht, muss der Soldat auch ein positives Bild von
> seiner Arbeit bekommen. Die berühmte "Soldaten = Mörder"-Vergleiche
> helfen nicht wirklich, einen Soldaten in die Gesellschaft zu
> integrieren bzw. die Integration aufrecht zu enthalten.

Soldaten sind aber Mörder. Ich finde, dass eine Gesellschaft, die
eine Armee für notwendig empfindet, dazu auch stehen sollte.

> Der Beruf des Soldaten muss in der Gesellschaft integriert sein wie
> der Beruf des Bäckers, Anwaltes, Metzgers, Kaufmanns,
> Wissenschaftlers oder Softwareentwicklers. Wenn ich das verneine und
> den Soldaten stigmatisiere, wird er sich aus der Gesellschaft
> ausgeschlossen fühlen und im Schlimmsten Fall eine Subkultur, eine
> Parallelgesellschaft unter seinesgleichen bilden. Das muss verhindert
> werden.

Soldaten haben und hatten immer eine Sonderstatus. Es gibt keine
öffentlichen Bäckermeistervereidigungen - oder ist mir was entgangen?

> natürlich muss jungen Menschen auch früher oder später die
> möglicherweise tödlichen Konsequenzen dieses Berufs bewusst gemacht
> werden.

Den Part übernehme ich gerne. Die Bundeswehr tut das nicht.

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