In der Tat ist die Lage jetzt unsicherer als vorher. Dies liegt aber weniger an einem möglichen Abzug russischer Truppen. Den übrigens niemand in Armenien verlangt. Sondern vielmehr an der Verfolgung möglicher eigener Interessen. Bislang war Armenien nicht in der Lage diese zu formulieren.
Eine anti russische Agenda ist vollkommen abwegig. Im Gegenteil: vielmehr gab es unter den vorangegangenen Regierungen heftige antirusssiche Demonstrationen die allesamt die Energiepolitik der Regierung zum Ziel hatten. Diese sind diesmal ausgeblieben.
Armenien ist für seinen Fortbestand schlicht auf Russland angewiesen. Russland hat mit Armenien eine sichere Basis in der Region die ansonsten aus Nato Mitgliedern oder Anwärtern (Georgien) besteht.
Eine Einmischung der USA ist zwar versucht worden (Boltons Reise vor den Wahlen) allerdings ohne den gewünschten Erfolg.
Zuallererletzt sei die Bemerkung erlaubt, dass Paschinjan neben Englisch auch Russisch spricht.