Isidorus schrieb am 27.12.2016 20:02:
Da ist ein "Gehalt" reingerutscht wo "Vermögen" stehen sollte.
Ja, solche Feler passieren mir auch gern :-)
Da es derzeit GAR KEINE Daten zu den Vermögen gibt (mangels Vermögenssteuer), wären schmutzige Daten schon mal ein Riesenfortschritt.
Vermögen sind allerdings trickreicher zu messen als Einkommen und auch schwieriger zu Staatseinnahmen zu machen als Einkommen. Das einfachste sind noch die Bankguthaben, aber selbst da musst Du Schulden gegenrechnen. Bei Immobilien wird es schon schwieriger, bei Unternehmensbeteiligungen noch schwieriger (vor allem, weil deren Wert von einem Jahr aufs andere auf 0 sinken kann). Was ist mit den Ansprüchen gegen Versicherungen? Wenn man die einrechnet, dann muss man fairerweise auch die erworbenen Rentenansprüche an die Rentenversicherung betrachten. Und was ist mit Wertzuwächsen, die lediglich die Inflation ausgleichen? (Ja, auch reiche Menschen sind von kalter Progression betroffen)
Eigentlich ist es erstaunlich, dass es über etwas so wichtiges wie die Vermögensverteilung so gar keine Zahlen gibt, ganz so, als ob das niemand wissen wollte oder dürfte.
Manches kann man auch gar nicht wissen. J. Paul Getty (der es wissen müsste) hat mal gesagt: "if you can actually count your money, then you are not really rich".
Per Saldo macht tatsächlich die korrekte Ermittlung von Vermögen mehr Arbeit, als sie an Steuern einbringt, weswegen ja die meisten Staaten sich darauf beschränken, entweder nur realisierte Einkommen aus Vermögen zu besteuern (Dividenden, Veräusserungsgewinne etc ...) und Vermögenssteuer nur auf einen eng begrenzten Kreis von Sachverhalten (zB Immobilienbesitz) zu erheben (und dort meistens auf Basis von Faustregeln, zB Einheitswert zu besteuern, statt auf Euro und Cent genau sein zu wollen)
In die Datei mit den 80 Mio anonymisierten Vermögenszahlen kann das eigene Vermögen mit Freude eingefügt werden.
Gute Antwort :-)