ludmillaZ schrieb am 28.12.2016 15:54:
Das klingt doch auch logisch:
https://www.youtube.com/watch?v=3xW8BbR6lVM
;-)
Auf den ersten Blick ja.
Aber die Beitragsbemessungsgrenze ist ja auch gleichzeitig die Rentenhöhenbemessungsgrenze. Hinzu kommt, wie ja in meinem anderen Post erwähnt, dass 20 bis 30% der Rente aus Steuermitteln finanziert werden, die der Reiche, wie wir ebenfalls gesehen haben, zu einem höheren Anteil finanziert. Ganz seltsam sieht es dann bei Beamten und Selbständigen (auch Freiberuflern) aus, die keinen Anspruch auf gesetzliche Rente haben, aber natürlich den Zuschuss mitfinanzieren müssen.
Und natürlich müssen die genannten Gruppen, da ihre gesetzliche Rente entweder gedeckelt ist, oder gar nicht vorhanden ist, zusätzlich noch privat vorsorgen. Was sie üblicherweise über Vermögensbildung machen - und die Existenz dieses Vermögens dann als sozial ungerecht betrachtet wird.
Meine Sicht zur Rentenversicherung: ich halte die gesetzliche Rentenversicherung für eine gute Idee (und eine billige, weil wenig Verwaltungskosten und Null Provisionen). Auch das Umlageverfahren ist vernünftig, auch wenn es tendenziell heute zu hohe und in der Zukunft zu niedrige Renten zahlt, aber das ist kein unlösbares Problem.
Und ich finde nach wie vor den Grundgedanken der Sozialversicherung gut: man verpflichtet die Menschen, eine Versicherung gegen die wichtigsten existentiellen Risiken abzuschliessen (Arbeitslosigkeit, Krankheit, Alter und seit ein paar Jahren auch Pflege). Das enthebt den Menschen von einigen ziemlich haarigen Sorgen und ist auch für die Gesellschaft als ganzes gut.
Und wenn man diese Versicherungen noch so gestalten kann, dass sie ein vernünftiger Mensch auch freiwillig abschliessen würde, dann zahlen es die Leute auch gern. Im Unterschied zu Steuern, die niemand gern zahlt. Und das verringert dann auch den Streit über die Höhe der Steuern, weil ein grosser Teil der Ausgaben nicht mehr durch das Steuersystem getragen werden muss. Und es sorgt für weniger Möglichkeiten des schludrigen staatlichen Umgangs mit den Steuern.
Im grossen und ganzen sind die Versicherungen ja auch genau so gestaltet. Einen wichtigen Unterschied gibt es bei der Krankenversicherung wo eben für Gutverdiener die Äquivalenz zwischen Beiträgen und Leistungen nicht mehr gegeben ist. Das führt dann dazu, dass man mehr Zwang ausüben muss.
Interessantes historisches Detail: Bis in die 60er Jahre (glaube ich) waren 90% der Ausgaben der GKV für die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall, was natürlich die Lohneinkommensabhängigkeit der Beiträge absolut rechtfertigte. Das wurde dann geändert, als die Lohnfortzahlung für 6 Wochen vom Arbeitgeber übernommen wurde. Man hat damals versäumt, die entsprechenden Anpassungen bei den Beiträgen vorzunehmen, und seitdem begann die Flucht der Gutverdiener in die PKV.
Das war jetzt alles nicht so lustig wie Pispers, aber hoffentlich interessant.
Und für die Zeit zwischen den Jahren...
https://www.youtube.com/watch?v=bkrbp12nTAk
Viel Spaß damit!
Danke, habe ich schon mal gesehen, und enthält natürlich entsprechend mehr Lustiges und Falsches, weil länger.