Danke auch für diese längere Antwort.
Also nicht jede Abgrenzung hat ein nationalistisches Motiv. Umgekehrt heisst, hier sich überschlagen vor "Solidarität" mit den armen Schweinen, dies bis hierher geschafft haben durch den Hinderniswettlauf "Fluchtroute", aber sich um all das da draussen, da wo sie herkommen, wo sie durchmussten, nicht kümmern - vor allem nicht, was "unsre" so humane Nation damit zu tun hat - also ich würde sagen: so ein Engagement, das typische gutmenschentum halt, ist zwar immer noch besser als so richtig fieses Bösmenschentum, aber GUT ist es auch nicht, es hat ganz entschieden was von... mal moralisierend ausgedrückt: Komplizenschaft. Einmal mehr nämlich sind die moralisch Denkenden, die's eben gut meinen, die nützlichen Idioten für ganz andere Zwecke - eben solche, die um drei Ecken rum irgendwo, mit extrem viel Opfern, auch noch auf was gutes zielen. Sollen. Nur eben so, dass so gut wie alle, die davon zum Teil unsagbar heftig betroffen sind, garnicht erst gefragt werden. Und die, die das alles veranstalten, mit ihrer Aussenpolitik, ihrem Abbau von Handelshindernissen und all dem andern, ziemlich schnell bei der Hand sind, dazu keine Alternative zu sehen. Ob sie genauso denken würden, wenn sie ihre gesamte Existenz aufgeben müssten, Folter, Verstümmelung und grässliche Todesarten riskieren, um schliesslich in einer komplett unbekannten und fremden Welt zu landen? IHNEN bleibt das ja erspart, den Drohnenmördern, Waffenexporteuren, Geopolitikern, Exportweltmeistern. Auf die Putin-Frage in der UNO-Vollversammlung, Ist Ihnen eigentlich klar, was Sie da anrichten? stellt man sich als Antwort von deren Seite ein absolut blauäugiges "Absolut nicht wo ist da ein Prolem?" vor.
Sich abgrenzen, wenn man in eine ganz andere Richtung geht als das Ausland... kann unumgänglich sein. Wenn andre sich anschliessen - macht man für die wieder auf. Und den Hilfsbedürftigen weltweit wäre in vielen Fällen (nicht in allen, nach dem, was schon alles bei ihnen passiert ist) geholfen, wenn von "uns" aus nichts mehr zu ihnen dringt. Und IHRE Grenzen nicht mehr geschlossen bleiben, durch Sanktionen, die "wir" verhängen. Darüber, wie man vielleicht trotzdem oder grade dann mit solchen in ein faires Geschäft kommt, bliebe abzuwarten. Intern würds dann auch sonst genug umzuorganisieren geben. Ich will garnicht kleinreden, dass das radikal linke Projekt die höchsten Anforderungen, verglichen mit allen andern, zu bewältigen hat, in die grössten Erklärnöte gerät, die meisten Fragen aufwirft. Man wirds von daher eh nicht angehn, bevor nicht alles minder anspruchsvolle, minder schwierige ausprobiert wurde. Bis dahin kann man sich ja Gedanken machen.
Noch was zuletzt: Die Partei Die Linke ist eine sozialdemokratische Partei im alten Sinn. Bestenfalls. Die wollen den wahnsinn weiterlaufen lassen, und nur ständig mildernd, Schaden-begrenzend eingreifen. Daran, dass die Schäden gleich garnicht entstehen, traun sie sich nicht ran. Oh der Wettbewerb. der ist ja so unverzichtbar. Tja...dann... (Was sich Leute aus dieser Richtung einfallen lassen, um die Marktwirtschaft vor dem Kapitalismus zu retten, kann man etwa hier besichtigen:
https://www.heise.de/forum/Telepolis/Kommentare/Sprache-der-Verdinglichung/Re-Der-Schlussakkord-reiht-sich-in-den-sozialdemokratischen/posting-29696207/show/
(wurde und wird noch länger diskutiert im Anschluss, siehe daruinter)
Das sind halt so Ideen, die auf dem Weg liegen. Da müssen wir durch.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (29.12.2016 18:01).