Du und Creydt, ihr ignoriert das Kaufkraftgefälle zwischen Weltgeldern und subalternen Währungen resp. Staatskrediten. Die Kompradorenbougeoisien und ihre peripheren Staatswesen sind aufgrund des Produktivitäts- und Technologiegefälles auf Waffen und andere Produkte aus den Metropolen angewiesen, um ihre Herrschaft aufrecht zu halten, zahlen immense Lizenz- und Patentgebühren, versklaven daher mit vielfältigen Methoden ihre Bevölkerungen für Exportproduktion in Dollar- und Euroraum, was wiederum Aufwände an Infrastrukturentwicklung und steigende Herrschaftskosten nach sich zieht, für die sie sich entsprechend verschulden und den Ausbeutungsdruck erhöhen. Das generelle Resultat ist ein gewaltiger Transfer von Produkten unbezahlter Arbeitskraft von den Peripherien in die Metropolen, der just im relativ geringeren Umsatzvolumen, verglichen mit dem Handel zwischen metropolitären Staaten, realisiert und zugleich maskiert ist.
Ein ziemlich kleiner Teil dieses Transfers kommt tatsächlich bei den Konsumenten in den Metropolen an - in Gestalt des "moralischen Lohns", wie er in der durchschnittlichen Standardausstattung eines Lohnabhängigenhaushaltes in den Metropolen stofflich realisiert ist. Die Kehrseite davon sind zum Beispiel - neben vielem anderen, die exorbitanten Aneile der Wohnkosten und Abgabenlasten an den Budgets der Lohnabhängigenhaushalte. Generell schmiedet dieser "moralische Lohnanteil" die Arbeiterbevölkerungen der Metropolen sowohl direkt wie mittelbar an ihre Revenuequelle und die extensiven wie intensiven Arbeitsbedingungen. Die jeweils eigentümlichen Formen der Armut in den Metropolen wird gestützt wie erzwungen durch die Formen der Armut in den Peripherien, eingeschlossen die Massenverhungerung von Bevölkerungen, Kinderarbeit und Vernutzung von Bevölkerungen unter buchstäblich mörderischen Arbeitsbedingungen mit Lebenserwartungen um die 40 Jahre.
Die Zurückweisung der moralischen Vergleicherei ist deshalb summarisch korrekt, aber andersherum ist die Demut, die Willigkeit und der Rassismus der Arbeitsbevölkerungen in den Metropolen (gemeint ist der "Rassismus des Erfolges", wie er Bestandteil des Nationalismus ist) neben militärpolitischen Interventionen der wirksamste Hebel der imperialen Staaten, die Bevölkerungen der peripheren Ausbeuter auf die Weltwährungskonkurrenz festzulegen.