Grober_Unfug schrieb am 17.12.2023 19:45:
Auch hier diese Logik noch mal:
Vielmehr bedeutet Reichtum in einer kapitalistischen Wirtschaft, genügend Geld zu besitzen, um nicht mehr arbeiten zu müssen beziehungsweise andere für sich arbeiten zu lassen.
Also sind wir (fast) alle arm - weil wir um unser Dasein zu bestreiten - für andere Menschen arbeiten müssen.
Wenn ich, wie der Autor, Reichtum so defniniere - "nicht mehr arbeiten zu müssen" - was sind 99,9% der Deutschen dann?
Richtig "nicht reich"!
Wie bezeichnet der Volksmund die Begrifflichkeit "nicht reich" - gerne kurz und knapp?
"arm"
Nein, das ist Unfug, und zwar grober 😎.
Während in Deutschland ca. 17% der Menschen arm sind (ca. 14,5 Mio)
Auch das ist eine willkürliche Definition - vgl. Artikel.
Ähem, auch nöö. Jede Definition eines Begriffes ist erst einmal willkürlich. Wenn allerdings eine nennenswerte Anzahl von Menschen diesen Begriff im Sinne der Definition benutzt, steht er als Synonymbegriff für die zugrundeliegende Definition fest.
Da die Definition von Armut (genauer "relativer Armut") so von einer Mehrzahl von Wirtschaftswissenschaftlern benutzt wird, musst du damit leben, dass der Begriff der (relativen) Armut eben genau für das steht.
Ob du eine andere Meinung davon hast, wer für dich arm ist oder nicht, ist dir natürlich freigestellt, nur wird dann die Kommunikation eben etwas schwieriger.
, beträgt die Zahl der Millionäre ca. 1,6 Mio. Menschen.
Auch die würde ich nicht unbedingt als "reich" durchgehen lassen. Je nachdem wo dieses Kapital steckt - macht es mehr Arbeit - als dass es effektiv für diese Menschen arbeitet.
Zuerst einmal, Kapital "arbeitet" nicht. Es sind immer Menschen, die arbeiten.
Und wenn jemand sagt, er würde "sein Kapital für sich arbeiten lassen" ist das nur eine Umschreibung für "ich lasse andere Menschen für mich arbeiten".
Wer der Oma "Ihr klein Häuschen" erbt - ist u.U. "pro forma" Millionär - und muss für die Sanierungsmaßnahmen schuften und darben...
Gähn. Wieso kommt immer als Ausrede das Häuschen der Oma, was Millionen wert ist.
Die wenigsten Häuschen von netten alten Omas sind Millionen wert, und wenn, dann war Oma zu Lebzeiten nicht so darbend, dass sie sich Stein für Stein von der schmalen Rente vom Mund abgespart hat.
Die reichsten unter ihnen, 117 deutsche Milliardärinnen und Milliardäre, kommen mittlerweile auf ein Vermögen von rund 488,2 Milliarden Euro. Alleine die sechs reichsten Personen besitzen mehr Vermögen als die ärmsten 40 Prozent der Bevölkerung.
Diese Tatsache - zusammen mit deren Transformation von D. in ein Oligachistan - zu Ihrem Nutzen und Frommen - ist ein Grund sich dringend mit Pikettys Ideen in Gesetzesform auseinander zu setzen!
Hmm, mir ist jetzt nicht ganz klar, was Piketty, der ja Kapitalismuskritik aus sozialdemokratischer Sicht betreibt und den Ideen Karl Poppers nahesteht, mit der Problematik zu tun hat.
Und wer oder was ist ein Oligachistan?