Carl_F_G. schrieb am 12.09.2017 12:45:
Das Problem ist, dass die Krankenkassen oder besser gesagt die verantwortlichen Politiker den Markt nicht verstanden haben.
Politiker sind überwiegend entweder Politikwissenschaftler oder Juristen. Die müssen die Malaise ja nicht ausbaden. Entweder irgendwo aus einem Parteiapparat oder aus dem öD.
>>Markt? Bei uns am Donnerstag auf dem Marktplatz. Biokarotten und so. <<
Und versichert sind sie privat und/oder beihilfeberechtigt. Was scheren sie die Probleme der GKV? Hauptsache, die eigne Pension ist im Sack.
Was die gesetzllichen Ersatzkassen betrifft, handelt es sich um Gebilde auf dem Niveau der - ich glaube, in dieser Legislaturperiode nennen sie sich Jobcenter - Gebilde, "Beliehene", also Träger hoheitlicher Befugnisse. Hervorragend aufgestellt in der Fähigkeit, ihre Schäfchen durch Textbausteinartillerie zum Schweigen und Einknicken zu bringen, Fehlanzeige sonst.
Von sowas erwarten, "Markt" im Sinne des Hauens und Stechens zu begreifen? Mmmwhahaha
Carl_F_G. schrieb am 12.09.2017 12:45:
...Denn man bekommt in einen effizienten Markt nur das wofür man auch ausdrücklich bezahlt (d.h. entsprechend sanktionierbarer Vertragsbestandteil ist).
Und wenn man die Versorgungssicherheit nicht zum Vertragsbestandteil macht, dann bekommt man diese auch nicht (bzw. nur stark eingeschränkt).
Da gehört in die Verträge, dass sie den Bedarf von x Monaten verteilt auf y Lagerorte vorhalten müssen, dass sie den Ausfall einer Profuktionsanlage überbrücken könne
(oder bei mehreren Lieferanten, Unterschiedliche Produktionsstandorte zur Auflage machen. z.B. max, 50% des Bedarfs darf aus einem Produktionsstandort vergeben werden. Dementsprechend vergabe des zweiten Loses ....)..
Nett ausgedacht. Dann kommen die Kosten der Bürokratie, die ihre Inspektoren herumwuseln läßt gemäß "Krankenversicherungsleistungswettbewerbsdurchsetzungsgesetz", obendrauf. Das sind dann alles die mäßig umgeschulten Pharmaaußendienstler. D.h., an den Kosten für den dergestalt Versicherten ändert sich im günstigsten Fall (!) nichts. An ihrer Situation auch nicht. Wenn nach 5 Jahren letztinstanzlich festgestellt wird, die Pharmabude XY habe ihre Obliegenheiten verletzt, ist der Patient, der den Quatsch mitfinanziert hat, tot.
Carl_F_G. schrieb am 12.09.2017 12:45:
...Man muss in einem freien Markt eben klar vorgeben was man will, die Einhaltung der Vorgaben auch wirksam kontrollieren und Verstöße wirksam sanktionieren.
Das mag kurzfristig zwar etwas teurer sein, aber diese Mehrausgaben würden sich lohnen.
Warum reißt mich das nicht vom Hocker? Sagt Ihnen der Name Grünenthal etwas?
Aber warum soweit in die Vergangenheit schweifen? Das deutsche Haftungsrecht des BGB beweist Legislatur um Legislatur, was es taugt. Also würde sowas vor allem dafür sorgen, daß die Pharmabuden lernen, zuzumachen, im Falle es eng wird. Die Bauwirtschaft lebt das doch vor. Dann blieben zuletzt ein paar Oligopolisten übrig und gewonnen wäre nichts. Es ist wie mit einer 1,60 m Decke, man kann sie hin und her ziehen, aber irgendwas liegt was bloß.
Dem Artikel bleibt das Verdienst, klar aufgezeigt zu haben, wo und was.