Wolkenbügler schrieb am 17.06.2023 10:04:
Ich bin ein Kind der 1970er und habe noch miterlebt, wie nach dem Kinderarztbesuch eine Phalanx von Pillen, Zäpfchen, Salben, Tinkturen und Spülflüssigkeiten auf dem Board über dem Waschbecken stand, die ich alle kostenlos und ohne Zuzahlung erhielt.
Dann kamen die Liebhaber von vergoldeten Zähnen aus dem Ausland und bekamen, ohne jemals Teil der deutschen Gesundheitsvorsorge gewesen zu sein, ihre sämtlichen Zähne gegen Goldzähne ersetzt. Die Zahnärzte hat es bestimmt gefreut, die Kassen weniger und mich als Steuerzahler erst recht nicht.
Heute herrscht inzwischen sogar der Zustand wie in einer Bananenrepublik - es gibt manche Medikamente nicht, weil man sich von einem Hersteller in Fernost zu abhängig gemacht hat und den Schuss nicht gehört hat. Demnächst werde ich mit der Kasse diskutieren, weil der Rollstuhl meiner Mutter, für den sie sich jahrelang nicht interessiert hat, ihr jetzt weggenommern werden soll, obwohl er inzwischen häufig benötigt wird. Dafür hat meine Mutter eine absurde Leiterkonstruktion gesponsort bekommen, mit der sie sich im Bett aufrichten können sollte.
Bei jedem neuen Arztbesuch, Krankenhausaufenthalt etc. erklären wir aufs neue unsere gesamte Krankengeschichte, beim nächsten Besuch ist sie bereits wieder vergessen und es war nutzlos.
Die Wartezimmer sind übervoll, die Menschen gehen lieber in die Notaufnahmen der Krankenhäuser, als zu einem Hausarzt, aber die Krankenhäuser werden geschlossen. Ärzte streiken absurderweise, obwohl sie damit ihren Patienten schaden.
Ja, ich hätte ein paar Ideen, was man verbessern sollte, aber es tut wohl noch immer nicht weh genug, um auf die Patienten zu hören. Mitleid habe ich nur mit anderen Kranken.
Gruß
Die Patienten haben keine Stimme. Die Politik hört statt dessen auf Lobbyisten und macht die sogar regelmäßig zur Gesundheitsministern.
Ansonsten kann ich alles bestätigen. Es gab sogar eine Zeit, da zahlte die Krankenkasse die Brille und Zahnbehandlungen. Bei meiner pflegebedürftigen Mutter mussten wir um jeden Cent feilschen.
Und ich habe das zweifelhafte Vergnügen, dass Verwandte und auch ich selbst öfter im Krankenhaus zu liegen. Inzwischen sind die nicht mehr weit weg von der Muppetklinik. Niemand weiß Bescheid, 10 Ärzte behandeln abwechselnd, natürlich ohne Absprache aber mit Zeitdruck. Patienten werden in Kliniken verlegt, wovon die Zielklinik aber nichts weiß und dass Medikamente falsch gestellt werden, ist schon der Normalfall.
Was auffällt: Der Großteil der Patienten in den Kliniken hat Migrationshintergrund. Warum ist diese Gruppe statistisch überrepräsentiert?