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mehr als 1000 Beiträge seit 12.09.2007

Begegnungen

Ich habe vor etwa zwei oder drei Jahren von einem sich so selbst bezeichneten Imker gehört, dass dieser Bienen Zuckerwasser zum Trinken gebe, weil er schließlich selber den Bienen ihren Honig nimmt.

Also bin ich auf die Idee gekommen, etwas Zucker mit Wasser verdünnisiert in einen Konservendeckel zu geben und auf die Febsterbank zu legen.

Es hat sich lange weder unter Bienen noch anderen Insekten herumgesprochen, dass es dort etwas zu naschen gibt.

"Normale" Wespen habe ich jedes Jahr in der Wohnung.
Diese gehören m.A.n. zu den intelligenteren Insekten.

Viele Insekten fliegen durch ein geöffnetes Fenster herein und versuchen durch ein geschlossenenes wieder herauszukommen.
Falls es nicht klappt, nehmen sie etwas mehr Anflug und versuchen es nochmals mit Karacho.

Unter "normalen" Wespen ist es seltener, dass diese nur den Weg durch das geschlossene Fenster suchen.

Diese kleinen Wespen mit den blaumetallic und kuperfarbenen Körper hingegen gehören diesbezüglich auch zu den dümmeren Insekten.

Eine Biene habe ich hingegen nur einmal gesehen:
Ich saß auf der Schüssel, als auf einmal etwas brummte.
Es war eine Biene, die unter dem Toilettenrand summte.
Erschrocken sprang ich auf.
Kurz danach flog die Biene zum Fenster hinaus.

Das müsste letztes Jahr gewesen sein.

Letztes Jahr kam auch ein Tier herein, das stark nach Wespe aussah, deutlich größer war (gut 3cm) und einen schwarzen Kopf mit rötlich-braunen Augen hatte.
Nachdem ich eine Kamera geholt hatte, um ein Bild zu machen, saß das Tier auf einem Kalenderbild, wodurch ich später auch die ungefähre Größe abschätzen konnte.
Aber noch bevor ich ein Bild machen konnte, flog das Tier wieder zum Fenster heraus.

Erst dieses Jahr kamen die ersten Wespen auf die Idee, einmal eine Probe vom Zucker zu nehmen.
Diese hat ihnen so gut geschmeckt, dass sie den Deckelinhalt leer fraßen.

Dann habe ich Zucker und Wasser nachgefüllt.

Am Anfang hatte es noch einige Tage gedauert, bis der Deckel leer war.
Mit der Zeit wurde dieser aber immer schneller geleert.
Teilweise waren bis zu 11 Wespen daran, unter diesen auch einige, die sich so weit einfraßen, dass man kaum noch deren Hinterteil sah.

Morgens warteten die Wespen darauf, dass ich das Fenster öffnete.
Abends musste ich diese mit der Blumenspritze fortschicken.

Gestritten wurde anfangs auch. Dabei musste sogar eine Wespe daran glauben.

11 Freunde müsst ihr sein!

Diese "normalen" Wespen sind wesentlich aggressiver als Hornissen.

Dieses Jahr öffnete ich morgens noch im Dunkeln das Fenster, als plötzlich etwas hereinbrummte.

Die Tonhöhe war ähnlich dem großen Insekt aus dem Vorjahr.
Doch dieses Jahr war es noch etwas größer und sah deutlich nach europäischer Hornisse aus.

Weil ich die Wohnung verlassen musste, aber das Tier noch nicht heraus wollte, habe ich das Tier eingeschlossen gehabt.

Als ich im Hellen wieder zurückkehrte, saß es auf der Fensterbank und wartete wahrscheinlich schon auf die Öffnungszeiten.
Vom Zucker naschte es auch, war aber nicht so begeistert.

Nachdem ich das Fenster öffnete, flog es noch nicht heraus.
Es kamen hingegen andere "normale" Wespen herein.

Das große Insekt war etwa 3-mal so lang wie eine normale Wespe, welche etwa genauso lang wie das Mittelteil des großen Tieres war.

Die normalen Wespen bemerkten das deutlich größere Tier und versuchten es zu verscheuchen.
Dieses hob lediglich seinen Vorderteil etwas an und brummte leicht mit den Flügeln.

Irgendwann verließen die "nomalen" Wespen die Wohnung.
Etwas später, als noch nicht die "nomalen" Wespen zurück waren, verließ auch das große Insekt die Wohnung.

Einige Tage später klopfte es spät an der Fensterscheibe.
Das große Insekt war wieder da.

Die fette Spinne außen am Fenster hatte es auch bemerkt.
Aber abgesehen von wenigen Versuchen, haben beide keinen Kampf gegeneinander gewagt.

Die Spinne wartete wohl darauf, dass sich das große Insekt im Netz zu sehr verheddert.
Dieses konnte das Netz aber ausreichend zerstören.

P.S.:
Unangenehm ist es, falls eine Wespe zwischen zwei Fingern am Fleisch knabbert.

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