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  • Francisco Manuel

22 Beiträge seit 08.12.2022

Die Unverantwortlichkeit der großen Mächter und die Politik der gebrannten Erde

Syrien ist geopolitisch so günstig auf der Landkarte positioniert, dass es zu wertvoll ist, um einem einzigen Akteur allein die Profite zu überlassen. Hinzu kommen die tiefen ethnischen und kulturellen Unterschiede in den verschiedenen Landesteilen. Die Nachlässigkeit Assads in der Verwaltung des Landes, entgegen aller Empfehlungen Russlands (möglicherweise unter dem Einfluss Irans), ist der Hauptgrund für den Zerfall der syrischen Regierung. Statt die Strukturen des syrischen Staates zu erhalten, scheint der Westen mehr an totaler Vergeltung interessiert zu sein.

Unterschiedliche Akteure konzentrieren sich auf die Zerstörung der wichtigen Infrastruktur des Landes – mit einer überraschenden Straflosigkeit. Wie soll Syrien als Staat unter diesen Bedingungen überhaupt überleben? Ohne wirtschaftliches Potenzial und ohne Perspektiven werden Extremisten die Oberhand gewinnen – was bereits der Fall ist. Diese Realität zu ignorieren, ist beschämend.

Die Schlussfolgerungen sind eindeutig: Der Westen zeigt weder klare Führung noch eine einheitliche Strategie. Selbst wenn es mehrere Ansätze gäbe, könnten diese, sofern sie rational sind, eine konstruktive Lösung ermöglichen. Stattdessen dominieren emotionale und phobische Reaktionen, die regionalen, egoistischen Akteuren freie Hand lassen. Daher ist leider nur mit weiterem Chaos und Krieg in der Region zu rechnen.

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