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  • Neo-von-Terra

122 Beiträge seit 27.02.2009

Vom Gewaltmuster der Beschuldigung und Bestrafung wegkommen.

Beim Thema Julian Assange und Aufklärung sollten wir uns Gedanken darüber machen, wie wir vom Gewaltmuster der Beschuldigung und Bestrafung wegkommen.
Wenn plötzlich alles auf den Tisch und ins Scheinwerferlicht käme, was die oberen 10.000 für ein Elend verursacht haben, was sie nicht ansehen wollen, (aber auch wir alle, weil wir im System mitspielen) dann stünde das Thema Strafe im Raum. Deshalb werden sie alles ihnen Mögliche tun um Julian im Knast zu halten und ein funktionierendes Wikileaks-System, bzw. eine wirksame Aufklärung der Massen durch investigativen Journalismus zu verhindern.
Auch wenn als Kollateralschaden dabei die Demokratie zu Bruch geht und wie ein verbrannter Stern nur noch zum Etikett, zur leeren Hülle, zum Tarnmäntelchen des Wolfsrudels wird.

Aufklärung aber ist das Instrument und Fundament, um die Hauptprobleme der Menschheit, wie Umweltvernichtung, Arm-Reich-Weltkrieg, Atomwaffen, real lösen zu können.

Wenn wir hier weiter mit Gewalt arbeiten und die korrupten Eliten einsperren wollen und büßen lassen, dann wären wir ebenso gewalttätig wie sie. Bliebe dann das System nicht letztlich gleich und nur die Figuren wechseln?
Die USA haben 11 Flugzeugträger. Wenn die Assange-Unterstützer 12 hätten, dann würden wir ihn wahrscheinlich zwar schnell freibekommen, aber das tiefere Problem - das Licht generell auf die ganze Wahrheit zu richten und das auszuhalten - wäre nicht gelöst.

Ich bin der Meinung zu Julians Idee von Wikileaks gehört letztlich auch ein menschliches Angebot an die, die dann um ihr Leben fürchten. Südafrika hatte mit Nelson Mandela damals die Wahrheits- und Versöhnungskommission. Vielleich gäbe es heute noch viel bessere Ideen.
Ich denke, dass so etwas zum Gesamtpaket gehört, um den Westen bzw. die Welt aus dem dunklen Zeitalter des "Höllen-Himmels" herauszubekommen.

Rasel schrieb am 11.12.2021 12:12:

...Beim Kommunismus scheinst du gebranntes Kind oder Propagandaopfer zu sein...

Eher ein Propagandaopfer. Was Marx geschrieben hat, passt hervorragend wieder in unsere heutige Zeit. Das Unrecht zwischen Reich und Arm ist heute wieder so groß wie in der Kaiserzeit.
Den Begriff "Kommunismus" würde ich trotzdem nicht verwenden, weil ihm etwas Negatives anhaftet. Viele Leute denken bei dem Wort irgendwie an Putin, an China, vielleicht sogar an Nordkorea. Rein aus Marketinggründen finde ich das Wort verbraucht.

Meiner Meinung nach stehen Worte wie "Kommunismus", "Christentum", "Demokratie" in ihrem Ziel und jeweils positiven Kern für ein Ideal das nie gesellschaftlich wirksam realisiert wurde. Vielleicht deuten sogar alle 3 Richtungen aus verschiedenen Perspektiven auf dieselbe Utopie und Vision.
Der Künstler würde diese Utopie vielleicht als "Harmonie" oder "Paradies" bezeichnen. Der Friedensforscher nutzt das Wort: "struktureller Frieden" bzw. "positiver Frieden" (nach Prof. Johan Galtung).
Ich habe das mal ausführlich auf meiner Webseite unter dem Begriff: "strukturelle Demokratie" beschrieben:
http://www.neoexpressionismus.de/realtheater.tv/reale-demokratie.htm

Basisdemokratie hatte ich vor Jahrzehnten im Urlaub als Best-Case-Szenario erlebt in einer kleinen Gruppe. Die Wissenschaft hatte das schon auf dem Schirm und irgendwann auch die Populärwissenschaft. In den Händen von Arte bekommt die Populärwissenschaft Herrschaftsschimmel, aber egal, es kann funktionieren, ohne das es geplant war. Wir waren jung, z.T. nicht miteinander bekannnt und wollten ein Ding durchziehen, ohne uns von den Hürden abschrecken zu lassen.
Dir viel Glück.

Klingt interessant, was du hier beschreibst. Ich ich war auch schon bei entsprechenden Workshops, Experimenten und Kursen dabei. Faszinierend, was alles möglich ist. Ich engagiere mich außerdem für ein eigenes experimentelles Friedensprojekt, nennt sich "RealTheater".

Es gibt in Europa über 500 Öko- bzw. "Friedensdörfer", das sind teils experimentelle Gemeinschaften, die andere Lebensweisen ausprobieren. Ich kenne ein paar davon.
Das ist ein sehr interessantes Thema.

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