pewoo schrieb am 28.06.2024 10:37:
Gut, dass man die Sache geloesst hat, aber warum Australien soviel Aufwand fuer Assange treibt, ist mir unklar.
Innenpolitische Gründe.
In Australien schlägt das hohe Wellen, es gibt Anhänger und Gegner Assanges.
Mittlerweile sagen aber selbst die Gegner, dass er schlimm genug bestraft ist und es langsam mal gut sein soll, und er soll verdammt nochmal nach Australien in die Heimat zurückdürfen.
Das Risiko besteht, dass er trotzt seiner Freilassung undankbar ist und wieder Unsinn macht und dann faengt das alles von vorne an.
Nach mittlerweile 15 Jahren ist man sowieso nicht mehr derselbe.
Assange mit über einem Jahrzehnt psychologischem Druck und Angst vor Todesstrafe in den USA ist GARANTIERT nicht mehr derselbe.
Und was sollte denn von vorne anfangen?
Wikileaks? Das läuft sowieso ohne Assange (oder auch nicht, keine Ahnung).
Eine neue Enthüllungsplattform? Wartet die Welt nicht mehr drauf.
Und was sollte er sonst anstellen? Mädels unsittlich belästigen? Das können die Australier auch selber aburteilen.
Oder meinst du erneuten Aktivismus gegen Armeebrutalität? Das fände ich nicht verkehrt, wo keine Presse, da keine Öffentlichkeit, damit keine Hemmungen. Bei einem Hausmeister gibt es sowas, das ist meistens recht ärgerlich, aber bei Armeeangehörigen mit Sturmgewehren ist das nochmal viel übler, also gehört sowas in die Berichterstattung.
Oder wovor sonst sorgst du dich?
Wer also hatte ein Interesse an Assanges Freilassung und ist so maechtig?
Tatsächlich die australische Öffentlichkeit.
Sowas wirkt sich auf die Popularität und somit die Wiederwahlchancen aus.
Und die US-Regierung möchte die Pazifikstaaten möglichst geschlossen gegen China in Stellung bringen, das war ihr jetzt im Zweifel doch wichtiger als Rache an Assange.