Man erinnert sich an Gaulands Schlachtruf: "Wir werden sie jagen!" Und das geschieht jetzt. Paradoxerweise muss sich die AFD dafür nicht einmal aus dem Schlafwagenabteil erheben, in dem sie seit dem Kriegsausbruch in der Ukraine bequem zunehmenden Wähleranteilen zusieht. Die bürgerliche Mitte, also praktisch der Rest des Parteienspektrums mit ganz wenig personellen Ausnahmen, versucht sich in Panik als die bessere AFD zu erweisen und pusht deren Immigrationsdebatte. Nun soll es wieder ein unüberwindbares Problem für Deutschland sein, bis Ende Jahr vielleicht dreihunderttausend Asylsuchende zu akkomodieren, während gleichzeitig seit Kriegsausbruch über eine Million Ukrainer mehr oder weniger geräuschlos integriert wurden und die Wahrscheinlichkeit, dass von Polen aus noch Viele, die sich einer Zwangsaushebung entziehen wollen nachfolgen werden, hoch ist.
Nein, ich spreche mich nicht dagegen aus, im Gegenteil wäre ich für die vermehrte Aufnahme auch russischer Kriegsdienstverweigerer. Wer sich aktiver Teilnahme an einem Krieg entzieht, beweist damit Rationalität. Aber warum der Unterschied in der Behandlung? Doch nicht etwa, weil die einen christlich und weiss, die anderen (oft) moslemisch und mehr oder weniger dunkelhäutig sind?
Die aktuell aufgeregte 'Debatte', bei der selbstverständlich nichts Sinnvolles herausschauen wird, wie schon die letzten drei Jahrzehnte nicht, stärkt die harte Rechte, denn sie stellt deren Stimmenfängerthema ins Zentrum. Von Ramelow bis Habeck bis Lindner kommt im Grunde nur ein panisches 'die Rechten, die Rechten, wir müssen ihre Themen besetzen'. Das klappt zwar nie, da die Menschen dann doch das Original der Kopie vorziehen, aber etwas anderes fällt ihnen nicht ein. Wenn man mal vom eingesetzten Weichmacher in der Ökothematik absieht. Das ist eine Bankrotterklärung.
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