blu_frisbee schrieb am 10.08.2021 15:31:
Ich mein nur, er konnte sein psychologisches Gefängnis nicht verlassen.
Die politische Betrachtung verkennt das.Andere wollen Homer nicht lesen weil sie getriggert werden.
Ma kann sich durch Verpeilung auch selber blöd machen.Die Neue Sachlichkeit ist meine Lieblingsperiode der deutschen Literatur.
Auch wenn ich von Kästner nix gelesen habe.
OK er hatte vielleicht auch persönliche Gründe Deutschland nicht zu verlassen. Sein Vater war nach Brasilien emigriert und hatte die Mutter "sitzenlassen" und der Mann seiner Mutter war ein "Loser" - der anstatt nach der Pleite sich wieder selbstständig zu machen lieber als Fabrikarbeiter schuftete. Seine Frau verachtete ihn und war ganz auf den Sohn fixiert, der Sohn war auf die Mutter fixiert und verachtete auch den Stiefvater.
Sind das für eine Straßenbennung relevante Gründe? Ich denke nein, das sind komplexe Familienverhältnisse mehr nicht.
Ich hatte oben schon angedeutet das Exil oder Bleiben eine schwierige Entscheidung ist die man niemanden zum Vorwurf machen sollte zumal selbst eine Gehen-Entscheidung nicht ohne Risken war.
Das Kriegsende erlebte Kästner in Mayrhofen im Zillertal-Österreich, wohin er im März 1945 mit seiner Kollegin und Lebensgefährtin Luiselotte Enderle geflüchtet war. Wegen der Flucht und der nachfolgenden Wirren hörten seine in Dresden gebliebenen Eltern fast ein Jahr nichts von ihm. Das zerschnittene "Wäscheband" nahm der Mutter Lebenssinn und -freude, sie konnte nicht mehr per Post an dem teilnehmen, was das Leben des Sohnes ausmachte. Eine sich bis zu ihrem Tod 1951 steigernde geistige Umnachtung ließ sie ihren Sohn nur noch bei seinem ersten Nachkriegsbesuch 1946 in Dresden erkennen.
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Der Frauenfreund Kästner blieb immer unverheiratet und war nie nur für eine Frau eingenommen. Seine Biographen suchten die Gründe dafür unter anderem in seinem fast ungesund engen Verhältnis zur dominanten Mutter.
https://www.mdr.de/zeitreise/erich-kaestner-und-sein-leben100.html