Die Ressentiments sind aber nicht die Agenda, sie sind Mittel zum Zweck. Insofern taugt das eher weniger zur Analyse von Putins Politik. Die Verfasstheit der Mehrheit in diesen Foren hast du allerdings ganz gut beschrieben, finde ich :)
Danke. Ja, die Ressentiments sind nicht die Agenda, aber erklären doch wesentliche Züge der russischen Innen- und Außenpolitik.
Anstatt der Bevölkerung den Aufholbedarf in Bezug auf eine moderne Industriepolitik vor Augen zu führen, bestärkt man sie in der Auffassung, in der Vergangenheit nicht falsch gemacht zu haben.
Anstatt die Überlegenheit des amerikanischen Militärs anzuerkennen, schlägt man die Schlachten der Vergangenheit und verpulvert große Teile des Staatshaushaltes.
Putin ist eben nicht nur der Kriegstreiber, sondern auch der Getriebene einer Vergangenheit, die in Russland als tragische und vergebliche nicht in den Blick der Bevölkerung gelangen darf.
Aber darf man das oder kann den Blick in den Abgrund einer blutigen und sinnlosen Vergangenheit von einer Bevölkerung verlangen? Das müssen wir offen lassen.